Samstag, 29. März 2014

"Eine Reise in die Welt der Darwinfinken und Spottdrosseln": Sonderausstellung über Galápagos im Phyletischen Museum der FSU Jena


(lsn / chi) - Darwinfinken sind Vogelarten, die eigentlich nur auf Galápagos vorkommen. Doch vom 3. April bis zum 19. Oktober 2014 sind sie auch in Jena zu bewundern. Dann lädt das Phyletische Museum der Universität Jena in seiner neuen Sonderausstellung zu einer Entdeckungsreise auf die pazifische Inselgruppe ein.

Neben vielen interaktiven Angeboten, einem Darwinfinken-Spiel und Installationen sind auch seltene Originalexponate von auf Galápagos heimischen Tieren und Pflanzen zu sehen: darunter Darwinfinken, Spottdrosseln und eine Galápagos-Riesenschildkröte. Die Schau ist eine Leihgabe des Zoologischen Museums der Universität Zürich und wird erstmals in Deutschland gezeigt. Zur Vernissage am 2. April wird der Direktor des Züricher Museums, Prof. Dr. Lukas Keller, zu Gast sein: Er wird ab 18 Uhr im Großen Hörsaal der Zoologie (Erbertstraße 1) einen Vortrag halten, zu dem auch die Öffentlichkeit eingeladen ist. Das Zoologische Museum in Zürich ist wie das Phyletische Museum einem Universitäts-Institut angeschlossen.

„Das Züricher Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften ist eine herausragende Forschungsstelle, an der auch über Galápagos geforscht wird“, sagt Prof. Dr. Martin S. Fischer von der Uni Jena. „Lukas Keller wird daher aus erster Hand über Galápagos berichten können“, so der Direktor des Phyletischen Museums. Keller wird wenige Tage später wieder zu Feldstudien auf die Inseln aufbrechen. Die Galápagos-Inseln liegen etwa 1.000 Kilometer westlich vor der ecuadorianischen Küste und sind wegen ihrer einmaligen Natur berühmt. „Dabei sind Flora und Fauna im Vergleich zum Festland eher artenarm“, weiß Ausstellungskoordinator Dr. Gunnar Brehm. „Besonders interessant sind die endemischen – also nur auf Galápagos vorkommenden – Arten, die vor Menschen keine Scheu haben. Historisch wichtig sind aber auch Charles Darwins Beobachtungen auf den Inseln“, sagt Brehm. Der britische Naturforscher besuchte 1835 die Inseln und machte dort wichtige Entdeckungen, die auch bei der Entwicklung der Evolutionstheorie eine Rolle spielten. So wurde ihm berichtet, dass sich die Panzerformen der Riesenschildkröten von Insel zu Insel leicht unterscheiden – für den Forscher ein wichtiger Hinweis dafür, dass die Arten veränderlich sind und sich entsprechend ihrer Umgebung anpassen.

Im Fokus der Ausstellung stehen nicht nur die außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt und Darwins Beobachtungen. Ein Schichtstufenmodell erklärt zudem den vulkanischen Ursprung der Inseln. Außerdem macht die Schau auf die aktuellen Probleme auf Galápagos aufmerksam: So bedrohen eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten, wie Ziegen, Katzen und Ratten, die einzigartige Natur von Galápagos. „Die einheimischen Tiere haben Millionen Jahre lang isoliert und ohne Landraubtiere auf den Inseln gelebt. Im Laufe der Evolution haben sie ihr natürliches Fluchtverhalten verloren und sind den neuen Feinden schutzlos ausgeliefert“, erklärt Brehm. Die Sonderausstellung wartet mit einem besonderen Konzept auf: Denn es gibt keine Schautafeln mit langen Texten und die meisten Exponate sind nicht in Vitrinen eingeschlossen. Mithilfe eines umfangreichen, als Reiseführer konzipierten Begleitbuchs können die Besucher die Ausstellung selbstständig erkunden – und so in die Welt von Galápagos eintauchen. Begleitet wird die Ausstellung wieder von einem Vortragsprogramm über die Besonderheiten der Inseln.

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