Dienstag, 4. Februar 2014

"Jena hat im Durchschnitt höhere Mieten als Berlin": Die Immobilienberatung F+B hat die Mietspiegel des Jahres 2013 für 334 Städte und Gemeinden ausgewertet


(lsn / f+b) - Die Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH / F+B hat die Mietspiegel des Jahres 2013 für 334 Städte und Gemeinden ausgewertet. In Großstädten ist Wohnen nach den Feststellungen von F+B  besonders teuer, allerdings nicht in allen. So rangiert Jena - ebenso wie die Thüringer Landeshauptstadt Erfurt - z. B. sogar noch vor der Bundeshauptstadt, liegt aber mit 6,20 Euro/qm immer noch knapp unter dem Bundesdurchschnitt.

"Die teuerste Großstadt ist nach wie vor München. Die Münchner zahlen durchschnittlich 10,25 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete für ihre Bestandswohnungen und liegen damit 65 % über den 6,21 Euro pro Quadratmeter, die in den Mietspiegelstädten insgesamt im Schnitt gezahlt werden", erläuterte Dr. Michael Clar, Geschäftsführer von F+B. Ebenfalls weit oben auf der Rangliste sind neben weiteren Städten im Münchner Umland die Metropolräume Stuttgart (Rang 3), Köln (7), Frankfurt/Main (8) und Hamburg (15). In Stuttgart liegen die Mieten mit 8,18 Euro pro Quadratmeter um 32 % über dem aktuellen Bundesdurchschnitt, in Köln und Frankfurt/Main mit 7,94 bzw. 7,84 Euro um 29 bzw. 26 % und in Hamburg müssen Mieter durchschnittlich 7,53 Euro, also 21 % mehr für den Quadratmeter Wohnfläche bezahlen.



"Der F+B-Mietspiegelindex spiegelt auch die Wohnungsmarktsituation in den Wirtschaftsmetropolen Deutschlands wider", so Dr. Clar gestern. "Ein attraktives Arbeitsplatzangebot zieht mehr neue Wohnungsnachfrager an, der Wohnungsmarkt wird enger und die Mieten steigen schneller." Wenn auch auf insgesamt niedrigerem Mietenniveau ist dieser Effekt ebenfalls für ostdeutsche Großstädte feststellbar. Erfurt und Jena liegen auf den Indexrangplätzen 69 und 70 mit einer Durchschnittsmiete bei 6,20 Euro pro Quadratmeter bei dem Durchschnitt aller Mietspiegelstädte. Rostock folgt auf Rang 73 mit knapp 6,10 Euro pro Quadratmeter. Die übrigen ostdeutschen Großstädte rangieren aber überwiegend darunter, so zahlt man zum Beispiel in Potsdam im Schnitt 5,94 Euro pro Quadrat- meter und liegt damit beim Berliner Niveau und in Schwerin und Dresden liegt die Durchschnittsmiete bei 5,54 bzw. 5,46 Euro für den Quadratmeter.

Vergleichsweise günstig sei das Wohnen in der Bundeshauptstadt. In den westlichen Stadtteilen Berlins kosten Bestandswohnungen momentan im Schnitt 6,03, in den östlichen 5,70 Euro pro Quadratmeter, heißt es in dem F+B Bericht. Allerdings müsse dabei die Größe Berlins berücksichtigt werden. "Es gibt hier zum Teil sehr teure Wohnungen zum Beispiel in der Innenstadt, aber auch günstigere am Stadtrand. Der Mittelwert liegt deshalb in einer enormen Mietpreisspanne", berichtete Clar. Nicht nur in Berlin sei ein zunehmender Nachfragedruck auf die Innenstädte zu beobachten, kann man in den Bericht nachlesen.

Die höchsten Mietsteigerungen werden nach wie vor in den hier vielfach vorhandenen Altbaubeständen der Gründer- und Zwischenkriegsjahre registriert, so F+B. Im Durchschnitt lägen die aktuellen Vergleichsmieten für diese Wohnungen um rund 2 Prozent pro Jahr über den Werten der Vormietspiegel. Für den neusten Neubau der 2000er-Jahre sind auch plus 2 Prozent zu beobachten, etwas geringer fallen die Steigerungen mit ca. 1 Prozent für die übrigen Bauepochen aus. "Deutschlandweit zeigt sich aber wieder das bekannte Muster: Je neuer eine Wohnung, desto höher ihre Miete von 5,81 im Altbau bis 7,59 Euro pro Quadratmeter im aktuellen Neubau", kommentierte Dr. Clar.

Allerdings liegt die Lichtstadt bei den Universitätsstädten zwischem 100T und 250T Einwohnern, was die wohnwertbereinigte Preise von Eigentumswohnungen anbetrifft, mit rund 1.870 Euro/qm im unteren Bereich der Tabellenauflistung von F+B. In anderen vergleichbaren Städten wie Darmstadt, Erlangen, Heidelberg, Mainz, Trier oder Würzburg sind weit über 2.000 Euro/qm üblich; im bayerischen Regenburg z.B. sind es sogar mit 2.830 Euro/qm knapp 1.000 Euro pro Quadratmeter mehr als in Jena.

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