Samstag, 11. Januar 2014

"Wem gehört die Marke?": Eklat um den Namen "Gerbergasse 18" bedroht den Verein "Geschichtserkstatt Jena"


(lsn / mdr) - Bei der überregional bekannten "Geschichtswerkstatt Jena" eskalieren interne Streitigkeiten zwischen dem Vorstand und dem früheren Vorsitzenden Jürgen Haschke, wie der MDR heute vermeldete.

Nach Informationen des MDR habe sich Haschke beim Deutschen Patent- und Markenamt heimlich Markenrechte für den Titel der DDR-Aufarbeitungszeitschrift "Gerbergasse 18" privat sichern lassen. Haschke, von 1993 bis 2003 Thüringer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen war, habe dieses Vorgehen seinen Vereinskollegen verschwiegen und so eine Widerspruchsfrist gegen die Registrierung verstreichen lassen, berichtete der MDR. Der aktuelle Vereinsvorsitzende Henning Pietzsch habe sich empört über die Information gezeigt und gegenüber dem MDR erklärt, Haschke verletze durch sein Handeln demokratische Prinzipien und torpediere zudem die Arbeit des gemeinnützigen Vereins. Der Vorstand werde nun einen Ausschluss Haschkes und eine Strafanzeige prüfen, wurde Pietzsch zitiert.

Die Zeitschrift "Gerbergasse 18" erscheint seit 1996 und ist nach dem Sitz der ehemaligen Stasi-Zentrale in Jena benannt. Die Arbeit des Vereins wird über den Verkauf der Hefte finanziert sowie über Förderungen des Landes Thüringen, der Stadt Jena und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Auch der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, der gebürtige Jenaer Roland Jahn, äußerte sich besorgt zu der Situation. Die "Geschichtswerkstatt Jena" habe sich sehr um die Aufarbeitung gerade in Thüringen verdient gemacht, sagte Jahr dem MDR, sagte jedoch zu er könne sich vorstellen, in einem Konflikt vermittelnd tätig zu werden.

Keine Kommentare: