Samstag, 30. November 2013

"Der 'NSU'-Prozess - 61. und 62. Tag": Zschäpes Mutter schweigt vor dem OLG - Cousin Stefan Apel sagte aus - Pfarrer Lothar König war Zuschauer im Gerichtssaal


(schwarz und szabo) -
Am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche traten Verwandte von Beate Zschäpe in den Zeugenstand vor dem Münchner OLG. Während ihre Mutter, Annerose Zschäpe, die Aussage verweigerte, zeigte sich ihr Cousin gesprächiger.

Der 61. Verhandlungstag am 27.11.2013:

Die Mutter von Beate Zschäpe kam am 61. Verhandlungstag im "NSU-Prozess" nach der Mittagspause in den Gerichtssaal und hat dort die Aussage verweigert. Annerose Zschäpe machte hierbei von ihrem Recht Gebrauch, als enge Angehörige keine Angaben zu machen. In Begleitung ihres Anwalts widersprach die 61-Jährige auch der Verwertung ihrer Aussage bei der Polizei im Ermittlungsverfahren. Damit darf das, was sie Ermittlern des Bundeskriminalamts im November 2011 gesagt hatte, nicht im Prozess verwendet werden.

Vor Beate Zschäpes Mutter musste ihr Cousin Stefan Apel in den Zeugenstand und räumte gleich zu Beginn ein, auch er sei Ende der 1990er Jahre "rechts" gewesen. Wie man das verstehen müsse, fragte ihn der Vorsitzende Richter Martin Götzl. Apel: "Ich war in dieser Zeit Skinhead, trug Bomberjacke und Schnürstiefel." Götzl hakte nach und fragte den Zeugen, was man denn damals als Rechtsgerichteter so alles gemacht habe. Er habe viel getrunken und "ein Lotterleben" geführt, erklärte Apel der Kammer. In der Gruppe habe man geschimpft "gegen den Staat, gegen Ausländer, gegen Linke, gegen alles." Irgendwann sei jedoch sein Kontakt zu den verstorbenen Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sowie zu seiner Cousine abgebrochen. Apel: "Uwe Mundlos war mit meiner Lebenseinstellung nicht einverstanden, ich habe getrunken und Party gemacht - er hat mich als Asi bezeichnet."

Mundlos habe, so der Zeuge vor Gericht, keinen Alkohol mehr getrunken und sich dafür in politische Aktionen "reingesteigert", habe am Computer Flugblätter für den Rudolf-Heß-Gedenktage entworfen oder Hetzgedichte geschrieben. Mit Beate Zschäpe, so berichtete Stefan Apel, habe er sich aber niemals über Politik unterhalten.

Uwe Böhnhardt war dagegen nach Apels Einschätzung der "Waffennarr", der ständig mit Schreckschusspistolen herum lief und "daran herum spielte". Nach der Mittagspause befragte Richter Götzl den Zeugen dann mehrfach über seine Cousine aus, die Stefan Apel als "lieb und nett" beschrieb. Sie sei aber immer auch jemand gewesen, so sagte Apel aus, "der sich nicht über den Mund fahren, sich nichts aufzwingen lässt". 

Das jedoch war Götzl offensichtlich als Antwort zu unkonkret gewesen und er zitierte aus dem Protokoll einer früheren polizeilichen Vernehmung von Stefan Apel, in der er sagte, dass Zschäpe "robuster im Umgang als normale Frauen" gewesen sei. Apels Antwort: "Wahrscheinlich hat ihre Art die Männer zusammen gehalten, sie hatte die Jungs im Griff." Woran, fragte abschließend der Richter nach, habe sich das konkret gezeigt? Auch hier gab der Zeuge dem Münchner Gericht Auskunft, sagte : "Sie war kein kleines Mauerblümchen, sondern hat gesagt, so geht's lang".

 Welche Vorlieben die Hauptangeklagte früher hatte, fragt der Vorsitzende Richter und Stefan Apel antwortet derber, aber mit den gleichen Attributen wie Tags zuvor ehenalige Zwickauer Nachbarn von Beate Zschäpe alias Lisa "Liese" Dienelt: "Partys, Weintrinken, Kartenspielen" seien ihre Vorlieben gewesen, berichtete ihr Cousin und brachte es dann auf den Punkt: "Sie war 'ne Partymaus."

Der 62. Verhandlungstag am 28.11.2013:


Am 28.11.2013 wurde Beate Zschäpes Cousin Stefan Apel weiter vernommen. Die Befragung des 39-Jährigen war am Tag zuvor nach mehr als sechs Stunden unterbrochen worden. Apel gab dabei weitere Einblicke in die Jenaer Neonazi-Szene der später 1990er-Jahre. Sein Aussageverhalten stellte die Prozessbeteiligten zwar teilweise auf eine Geduldsprobe, er war insgesamt gesehen allerdings kooperativer als andere Zeugen der Neonazi-Szene.

Der Zeuge erläuterte erneut, dass es seinerzeit eine zweigeteilte Szene aus den politisch aktiven Rechtsextremen (der "Scheitelfraktion", wie er sie nannte) und den Skinheads der "Spaßfraktion" gegeben habe; er habe letzterer angehört, einer Szene, für die Rechtsrock-Konzerte, Parties und Saufen im Mittelpunkt gestanden hätten. "Wie viel haben Sie denn so getrunken", fragte ihn Zschäpe-Anwältin Anja Sturm. Die Antwort: "Keine Ahnung. Je nach Verfassung. Zehn, fünfzehn, zwanzig. Halbliter."

Außerdem sagte am 62. Prozesstag eine ehemalige Freundin des Mitangeklagten André Em*ng*r aus. Kleines Detail am Rande: Der Jenaer Pfarrer Lothar König und seine Tochter Katharina (Jenaer Stadträtin und Linken-Abgeordnete im Thüringer Landtag), saßen mit einem Dutzend Mitglieder der Jenaer Jungen Gemeinde auf der Besuchertribüne.

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"Jena im Film": Der heutige "Tag der Stadtgeschichte" ist dieses Mal eine Kooperation der Stadt Jena mit den Jenaer Filmclubs


(lsn / rana) - Der "Fünfte Tag der Stadtgeschichte Jenas" nähert sich am heutigen Samstag ab 10 Uhr 30 im Volksbad filmischen Aufnahmen der Stadt Jena als historischer Quelle. Vorgestellt werden dabei sowohl Kino- und Fernsehfilme als auch Berichte, Reportagen oder Amateuraufnahmen von und aus Jena.

Die Fragen sind: "Welches Image vermittelten Filme von unserer Stadt in der Vergangenheit?", "Welche cineastischen Kleinode in schwarz-weiß entstanden hier, als die Bilder laufen lernten?", "Wie wurde Jena während des Kalten Krieges in Ost und West wahrgenommen?", "Welche künstlerischen Experimente und privat archivierten Aufnahmen lassen sich heute noch auffinden?"

Das soll am "Tag der Stadtgeschichte" mit der interessierten Öffentlichkeit diskutieren und dabei kann auch in die Welt der Amateure und Filmclubs eingetaucht werden.

Freitag, 29. November 2013

"Familienbewusstsein ist selbstverständlich!": Vier Unternehmen der Stadtwerke Jena Gruppe bekommen das Jenaer Familiensiegel


(lsn / swj) - Die vier Stadtwerke-Unternehmen Stadtwerke Energie, Stadtwerke Jena Anlagenservice, job Jenaer Objekt- und Betriebsmanagementgesellschaft sowie Zweckverband JenaWasser erhielten am Dienstag, den 26. November 2013, das Jenaer Familiensiegel überreicht.

Damit wurden sie für ihr Engagement in Bezug auf familienbewusste Lebens- und Arbeitsbedingungen geehrt. Die Förderung einer familienfreundlichen Arbeitsatmosphäre gehört zur Unternehmensphilosophie der Stadtwerke Jena Gruppe. Die Auszeichnung für familienfreundliche Unternehmen wird vom Jenaer Bündnis für Familie verliehen. Zur Bewerbung gehörten neben einer schriftlichen Befragung auch ein „Vor-Ort-Termin“, in dem sich Unternehmensvertreter und Mitglieder des Entscheidungsgremiums zu den aktuellen familienfreundlichen Angeboten sowie den Plänen für die Zukunft austauschten. 

„Familienbewusstsein ist ein fester Teil unserer Unternehmenskultur in der Stadtwerke Jena Gruppe. Es wird bei uns ganz selbstverständlich gelebt“, so Thomas Dirkes, Geschäftsführer der Stadtwerke Jena – und selbst Vater von vier Kindern. „Wir sind uns bewusst, dass immer mehr Mütter, Väter und Menschen mit pflegebedürftigen Angehörigen vor der Herausforderung stehen, ihre familiären und beruflichen Verpflichtungen unter einen Hut zu bekommen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Grundlage für unseren Erfolg und deshalb wollen wir sie dabei unterstützen, ein Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Privatleben herzustellen.“ Flexible Arbeitszeiten, Kinderbetreuung an Brückentagen sowie Unterstützung der Elternzeit für Mütter und Väter gehören genauso zu den Angeboten in der Stadtwerke Gruppe wie die Unterstützung bei der Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen. An all diesen Themen wurde in der letzten Zeit aktiv gearbeitet und die Möglichkeiten sollen zukünftig noch ausgebaut werden.

„Wir sind stolz darauf, mit dem Familiensiegel zeigen zu können, dass das Thema einen großen Stellenwert in unserer Unternehmensgruppe einnimmt“, so Personalleiterin Nadine Horn. „Für uns ist es ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Aber natürlich sind wir uns bewusst, dass Familienfreundlichkeit dauerhafte Weiterentwicklung braucht. Wir möchten nachhaltig das gegenseitige Verständnis und die richtigen Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern - die Arbeit ist also noch lange nicht beendet.“ 

Bereits seit 2006 sind die Stadtwerke Jena Partner im Jenaer Bündnis für Familie und setzen sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Familien in Stadt und Region ein. Vertreter der Unternehmensgruppe engagieren sich aktiv in Arbeitskreisen, Stadtwerke-Unternehmen unterstützen regelmäßig verschiedene Projekte und Veranstaltungen.

"Größer, vielseitiger, besser als je zuvor!": Heute Abend soll die "Fünfte Lange Nacht der Wissenschaften" mit ihren "Sternstunden" ein Veranstaltungshighlight der Lichtstadt werden


(lsn / rana) - Zum fünften Mal entführt heute die "Lange Nacht der Wissenschaften" interessierte Besucher der Lichtstadt Jena auf eine Reise in die Wissenschafts- und Forschungslandschaft Jenas. Institute, Wissenschaftseinrichtungen und forschungsnahe Unternehmen können erkundet werden, es gibt Musikhighlights und ein Übertragungswagen wird getauft.

Um 17 Uhr startet die "Lange Nacht der Wissenschaften 2013" mit der diesjährigen Eröffnungsveranstaltung bei ZEISS; von 18 bis 24 Uhr öffnen sich dann wieder die Türen zahlreicher Institute, Labore, Firmen und Sammlungen, um den neugierigen Besuchern die facettenreiche Welt der Wissenschaft sowie die neuesten Erfindungen und Entdeckungen "Made in Jena" zu präsentieren.

"Begeben Sie sich auf Entdeckungsreise durch die Forschungslandschaft Jenas und erleben Sie in diesem Jahr mehr als 300 spannende und abwechslungsreiche Programmpunkte zur Wissenschaftsnacht in Jena", sagt JenaKultur, wo wie immer die Veranstaltung koordiniert wurde. Tickets sind bei der Jena Tourist-Information sowie im Unishop der Friedrich-Schiller-Universität Jena erhältlich. Kostenlos ist das Livekonzert "Die Rückkehr der Synthesizer" mit Rainer Sauer ab 20 Uhr 15 im Burgaupark.


Zudem sendet "radio okj" in der Zeit von 18 bis 24 Uhr live; ehrenamtliche Reporter werden in dieser Nacht eine Wissenschaftssensation nach der anderen jagen und in kurzen Beiträgen vorstellen. Wer sich an der Sendung beteiligen möchte, Ideen für eigene Themen oder Berichte hat, kommt zum Stand von radio okj in das Foyer des Uni-Campus der Friedrich-Schiller-Universität, Carl-Zeiß-Straße 3.

Feierlich getauft werden soll zudem der neue Übertragungswagen von "radio okj" und zwar um 17 Uhr auf dem Ernst-Abbe-Campus. Dann wird endlich das Geheimnis um die Namensabstimmung für die "Ape" gelüftet. Ein Kulturgutschein des Fördervereins radio okj winkt demjenigen, dessen Vorschlag gewinnt.

Ein ruhiges Händchen müssen indes interessierte Bastler bewahren. Kinder haben am Stand von radio okj im Foyer des Uni-Campus die Möglichkeit, das Innenleben eines UKW-Radios kennenzulernen. Mit Schraubenzieher und Lötkolben bewaffnet, dürfen sie ihr eigenes Radio zusammenbauen und selbstverständlich mit nach Hause nehmen (Die Materialkosten betragen 2 €).

Donnerstag, 28. November 2013

"Lange Nacht der Wissenschaften": Auch die FSU ist in diesem Jahr wieder maßgeblich beteiligt und öffnet Hörsäle, Labore und Werkstätten


(lsn / fsu) - Was hat Physik mit Kochen zu tun? Warum ist die Tomate rot und die Gurke grün? Wie sehen Embryonen von Spinnen und Fliegen unter dem Mikroskop aus? Und wer hat eigentlich vor 5.000 Jahren die Schrift erfunden und wie hat sie sich seitdem verändert? Solchen und ähnlichen spannenden Fragen können Kinder und Erwachsene morgen bei der "Fünften Langen Nacht der Wissenschaften" in Jena auf den Grund gehen, denn auch die Friedrich-Schiller-Universität /FSU ist in diesem Jahr wieder maßgeblich beteiligt und öffnet Hörsäle, Labore, Werkstätten und Räume.

 Rund 1.000 Uni-Angehörige haben knapp 120 spannende Experimente, Vorträge, Präsentationen und Führungen für die ganze Familie vorbereitet. Die Wissenschaftler und ihre Helfer werden während der Langen Nacht ehrenamtlich im Einsatz sein, um „ihre“ Wissenschaft zu präsentieren und dadurch die Neugier der großen und kleinen Besucher zu stillen und den Reiz von Wissenschaft zu verdeutlichen. Alle Fakultäten sowie die Universitätsverwaltung und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek sind vertreten, so dass auch diesmal das Programm der Friedrich-Schiller-Universität ein breites Themenspektrum umfasst. Trotz der 5. Wissenschaftsnacht gibt es immer noch Premieren: So ist u. a. das Zentrum für Angewandte Forschung – ein Forschungsneubau für Arbeitsgruppen aus Chemie, Biologie und Physik – im Rahmen der Langen Nacht erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich. Erstmals bieten auch Weimarer Wissenschaftler des gemeinsamen Instituts für Musikwissenschaft Weimar-Jena dem Jenaer Publikum unterhaltsame Einblicke in die Musikgeschichte und zu Künstlerpersönlichkeiten bekannter Komponisten.

 Außerdem können die Besucher zum ersten Mal live bei einem Weltrekord-Versuch dabei sein: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Angewandte Mathematik wollen das tiefste Lego-Loch der Welt bauen. Lego-Fans sollten jedoch beachten, dass das fertige Loch aus den bunten Bausteinen im Treppenhaus des Gebäudes der Physikalisch-Astronomischen Fakultät nur von 18 Uhr bis 19 Uhr bestaunt werden kann. Darüber hinaus sind viele Besuchermagnete der vergangenen Jahre wieder im Programm – aber oft mit veränderten oder neuen Inhalten. So holt z. B. das Institut für Anglistik/Amerikanistik diesmal die Atmosphäre des kanadischen „Calgary Stampede Rodeo Festivals“ nach Jena und die Indogermanisten nehmen die Nachtschwärmer mit auf eine Reise zu den Ursprüngen der Schrift. Die Werkstoff- und Materialwissenschaftler präsentieren u. a. einen „Bootsbau in der Mikrowelle“ und am Institut für Optik und Quantenelektronik gibt es neben der traditionellen „Experimentalphysik-Vorlesung“ u. a. eine Vorführung zur „Physik in der Kampfkunst Aikido“ zu sehen.

Viele Veranstaltungen und Mitmach-Aktionen richten sich speziell an Kinder: In der August-Bebel-Straße 4 dreht sich beispielsweise alles um „Physikalische Spielereien“ und am Uni-Campus können die jungen Nachwuchsforscher u. a. „Der Zunge beim Sprechen zuschauen“ und beim „Zucker-Lern-Zirkel“ spielerisch den Geschmack, den Geruch und die Farben verschiedener Lebensmittel erkunden. Vor dem Start zur nächtlichen Erkundungstour durch Jena ist ein Blick ins Internet ratsam: Dort sind nicht nur die genauen Uhrzeiten und Veranstaltungsbeschreibungen aufgeführt, sondern auch kurzfristige Programmänderungen. Mit einem persönlich zusammengestellten Programm der Lieblingsveranstaltungen und viel Wissensdurst im Gepäck steht dann einer erlebnisreichen und gleichzeitig entspannten Langen Nacht nichts mehr im Weg. Das vollständige Programm aller Partner der Langen Nacht der Wissenschaften 2013 mit insgesamt über 300 Projekten ist HIER zu finden.

"Der 'NSU'-Prozess - 59. und 60. Tag": André Kapke als Zeuge vor Gericht - "Drei Freunde, die sich schon seit ewigen Zeiten kennen"


(schwarz und szabo) -
Am letzten Donnerstag und diesem Dienstag kamen im "NSU"-Prozess vor dem Münchner Oberlandesgericht u. a. Campingfreunde von Uwe Mundlos (†), Uwe Böhnhardt (†) und Beate Zschäpe zu Wort. Vor allem überraschte aber Andre Kapke, lange Jahre Intimus des Terror-Trios, mit seiner Aussage am Donnerstag.

Der 59. Verhandlungstag am 21.11.2013:

Der 59. Tag des Prozesses hätte früh vorbei sein können. Jedenfalls wenn André Kapke, der als Zeuge vor Gericht geladen war, geschwiegen hätte. Dies hätte der 38-Jährige durchaus machen können, denn sein Zeugnisverweigerungsrecht schützt ihn ggf. auch davor, selbst angeklagt zu werden. Kapke ist nämlich ein Intimus der rechten Szene und vor allem von den beiden in München vor Gericht stehenden Angeklagten Beate Zschäpe und Ralf Wohlleben.

Er war mit dem ebenfalls angeklagten Holger Gerlach und den beiden verstorbenen Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, sowie Wohlleben und Zschäpe, Mitglied der "Kameradschaft Jena" und später dann im Thüringer Heimatschutz. Und genau darüer berichtet der Zeuge. Er erzählt von Zeltlagern, Grillen und Ausflügen zum See, über Konzertbesuche und Demonstrationen. Kapke berichtet über die Polizei, die ihn einmal aus einem Auto gezerrt und ihm dann "eine Packung" verpasst habe. Auch als er über die Gewalt der Linken gegen ihn berichtet er, ohne dass ihn der Vorsitzende richter Manfred Götzl unterbricht. Auch als der Zeuge versucht darzustellen, dass immer die anderen "böse" gewesen seien, lässt Götzl ihn gewähren.

Nach Kapkes Monolog über die Dinge aus seiner Sicht befragt ihn derRichter aber trotzdem zum Wesentlichen und zwar dem Terror-Trio. Uwe Mundlos sei "charakterstark" gewesen, sagte Kapke, Uwe Böhnhardt "nicht dumm", jhabe edoch mit ein Faible für Waffen gehabt. Als Manfred Götzl die Gewaltbereitschaft der Trios hinterfragt, blickt Beate Zschäpe an die Decke. Doch konkret wird André Kapke an diesem Tag nicht, weshalb sich die Vernehmung zäh gestaltet. Immer wieder verwendet er ähnliche Phrasen und Verallgemeinerungen oder er erinnert sich nicht mehr. "Sie weichen schon wieder aus", mahnt Richter Gölzl mehrfach, was nur dazu führt, dass der zeige seine Erinnerungslücken variiert: "Ich habe die Gespräche nicht vor meinem inneren Auge", "Das ist mir nicht mehr erinnerlich", "Ich kann das nicht genau zuordnen" - drei typische Aussagen.

Aber je konkreter Götzl nachfragt, umso eher kommen Einlassungen von Kapke. Etwa als er etwa einräumt, mit Böhnhardt und Mundlos nach dem Untertauchen des Trios telefoniert zu haben. Wie oft er mit den Gesuchten telefoniert habe? Zwei bis fünfmal. Mit welchen der beiden Männer? Was war Thema? - Wieder hat der Zeuge Erinnerungslücken. Nur, dass er aur anrufbaren Telefonzellen gesprochen habe, das weiß er noch. INteressant wird es erst wieder, als ihn der Vorsitzende Richter auf den 4. November 2011 anspricht, dem tag, an dem Böhnhardt und Mundlos sich nach einem Banküberfall in einem Wohnmobil in Eisenach erschossen hatten. In früheren Vernehmungsprotokollen hatte Kapke noch angegeben, sich nicht mehr an den Tag erinnern zu können, fand aber offensichtlich inzwischen seine Erinnerung wieder. Dies jedoch nicht ganz  freiwillig, nachdem Ermittler ihm vorgehalten hatten, dass sein Handy damals kurz in derselben Funkzelle von Mundlos und Böhnhardt eingeklinkt war.

Kapke schilderte, dass er an diesem Tag tatsächlich kurz in der Nähe von Eisenach war, denn er habe an jenem Tag ein Auto gekauft. Daran könne er sich "nun" gut erinnern, sagte er. und eine Wendung gibt es auch in einer anderen Zusammenhang. Ja, sagte Kapke, er habe dem Trio Pässe besorgen sollen, Reisepässe. Die habe er dann auch bekommen - allerdings seien sie "leer" gewesen. André Kapke wollte sie, so sagte er aus, noch bebildern und ausfüllen lassen, doch seinen die Pässe verschwunden, aus einen Auto und zwar "obwohl keine Scheiben eingeschlagen" worden seien, wie er beteuert. Das Auto habe Tino Brandt gehört, dem Chef des "Thüringer Heimatschutzes" und zugleich V-Mann des Thüringer Verfassungsschutzes. Der habe ihm etwa 1.000 Mark für die Pässe zugesteckt, sagte Kapke udn belastet damit Brandt.

Gegen Ende der Vernehmung will Richter Götzl wissen, ob der Zeuge das Spiel "Pogromly" kennt. André Kapke bestätigte, dass er diese perverse Nazi-Adaption von "Monopoly" kennat innklusive SS und Konzentrationslager, das wahrscheinlich von Uwe Mundlos erfunden wurde. Die Flüchtigen haben über Mittelsmänner mit dem Verkauf des Spiels Geld machen wollen, bestätigte der Zeuge und gab zu, auch er habe einige Exemplare transportiert, von Ralf Wohlleben zu Tino Brandt, berichtet aber darüber so, als sei das Spiel an sich nichts Besonders gewesen. Einmal, so berichtet er, habe man ein Exemplar sogar einem englischen Reporter verkauft, der eine Dokumentation gedreht habe.

Am Ende der Befragung kündigte der Vorsitzende Richter an, dass später im Prozess die  Einvernahme Kapkes fortgesetzt werde, denn es gebe neue Akten der Bundesanwaltschaft. "Sie müssen nochmal wiederkommen", sagte der Richter zu Kapke und nannte den 20. Dezember 2013 als neuen Termin. Nach einer Pause erklärten die Anwälte von Beate Zschäpe, dass dieser "nicht wohl" sei; Götzl unetrbrach daraufhin die Sitzung und beendete danach sogar den 59. Verhandlungstag, da sich die Hauptangeklagte immer noch nicht besser fühlte.

Der 60. Verhandlungstag am 26.11.2013:

Die Zeugenvernehmungen am 60. Verhandlungstag dienten dem Versuch einer weiteren Annäherung an die drei Terroristen des "NSU". Zuerst sagte der frühere Hausmeister der Zwickauer "Frühlingsstraße 26" aus. Dieser berichtete dem Münchner Oberlandesgericht, wie sich, die von den Nachbarn "Diddl-Maus" genannte Beate Zschäpe im Hause verhielt. Nett, sei sie gewesen, freundlich, nicht ungewöhnlich. In einem Kellerraum habe sich regelmäßig eine Runde älterer Herren zusammengefunden zum Bier und zum Kartenspiel. Gelegentlich sei auch Zschäpe dabei gewesen, sagte der Zeuge aus, als einzige Frau in der Männerrunde; Sekt hätte sie getrunken und sie wäre gesellig gewesen.

Die beiden Männer des Trios seien allerdings wortkarg und ein wenig abweisend gewesen, hätten nur schlicht "Guten Tag und guten Weg" gewünscht, wenn sie ihre Fahrräder aus dem Keller holten oder sie zurückbrachten. Zschäpe habe hierzu erklärt, der eine sei ihr Freund, der andere dessen Bruder. Näheres über den Lebenswandel der Männer wollte Richter Götzl vom Zeugen wissen. Für einen Onkel hätten sie Autos überführt, sagte er. das habe Zschäpe erklärt und da sei allem klar gewesen, weshalb beide oft nicht zu Hause waren. Die Frau des Trios habe angegeben, sie arbeite am Computer. Worüber man sich unterhalten habe, drunten im Keller?, wollte der Vorsitzende noch wissen. "Über nichts Politisches", stellte der Hausmeister klar. Es sei eher um die Urlaube auf Fehmarn gegangen. Diese waren dann auch den übrigen 60. Verandlungstag über Theme im OLG München.

Dort traf sich das Trio unter den Namen "Max", "Gerry" und "Liese" zwischen 2007 und 2011 jeden Jahr mit einer Familie aus Hessisch Oldendorf, die ebenfalls seit Jahren auf dem dortigen Campingplatz "Wulfener Hals" einen Wohnwagen gemietet hatte. Was das denn kosten würde, fragte Richter Manfred Götzl die Zeugen und bekam zur Antwort, dass die Wohnwagen einen Tagesmietpreis von 100 bis 120 Euro hätten, das Campen auf Fehmarn also kein ganz billiges Vergnügen sei. Oft blieben Urlauber deshalb nur zwei Wochen; dass Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe immer gleich sechs Wochen auf Fehmarn waren, habe den anderen Campern gezeigt, dass "da Geld war", wie es ein Zeuge aussagte.

"Max, also Herr Mundlos", sagt der Familienvater aus Hessisch Oldendorf aus, sei öfters gekommen und habe gefragt, ob jemand mit "Gerry" und "Liese" Doppelkopf spielen wolle. "Wir unterhielten uns viel über die ehemalige DDR und die chaotische Wendezeit", sagte er. Heute sei ihm klar, berichtete er dem Oberlandegericht, "wie wenig wir tatsächlich wussten." Aber eines sei klar gewesen, berichtete r weiter: Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe traten im Urlaub auf wie "drei Freunde, die sich schon seit ewigen Zeiten kennen. Ein eingespieltesTeam".
Die Ehefrau des Zeugen sagte später aus, dass es innerhalb des Trios "gleichberechtigt" zugegangen wäre. Aufgefallen sei nur "Gerry"/Uwe Böhnhardt und zwar wegen seiner Tätowierungen. Weshalb? "Na ja, weil die so was Gruseliges hatten an Oberschenkel und Schulter, einen Totenkopf und einen Stahlhelm". Und was fiel an Beate Zschäpe auf? "Frau Zschäpe war die Hauswirtschafterin", erinnerte sich die Ehefrau des Zeugen. Sie habe die Wäsche gewaschen, den Salat geputzt, Schaschlik gesteckt. "Max"/Uwe Mundlos sei dagegen "der Sportliche" gewesen. "Gerry" sei handwerklich begabt gewesen, habe sich als Kurierfahrer vorgestellt; sein Vater habe einen Paketzustelldienst, habe er erzählt, und er arbeite dort. "Max" wiederum erzählte von seinem Vater, einem Informatik-Professor, und dass er mit "Liese" zusammen in die Schule gegangen sei. "Und Frau Zschäpe, die war für das Ged zuständig", habe im Geldbeutel stets 400 bis 500 Euro zur Verfügung gehabt: die Urlaubskasse.
Eine Zwischenfrage von Zschäpe-Verteidiger Wolfgang Stahl befasste sich mit dem Begriff des "Geld verwaltens". Wann das bemerkt worden sei und bei welchen Gelegenheiten? Woraus man darauf schließen konnte? Allerdings seiten beide Zeugen aus, dass klar gewesen sei, dass "Liese" eine "Gruppenkasse" verwaltete; eigenverantwortlich.
Eine andere Zeugin vom Campingplatz erkolärte, sie sei geschockt gewesen, als sie später Fotos der drei Terroristen gesehen habe. Sie sei deshalb sofort zur Polizei gefahren, die "mit uns noch gar nichts anfangen konnte", damasl Ende 2011. Eine weitere Familie mit zwei damals 13 und 15 Jahre alten Töchtern machte ähnliche Erfahrungen mit den Dreien im Urlaub. "Die Mädchen verstanden sich vor allem gut mit Liese und redeten mit ihr übers Erwachsenwerden", sagte die Mutter.
Am Ende wurden alle bei Gericht noch einmal hellhörig. Auf eine Frage von Opferanwalt Thomas Bliwier berichtet die Mutter, "Gerry" habe einem der Mädchen einmal erklärt, wie man eine Bombe bastele, aber er habe wohl einen Spaß dabei gemacht, hätten alle damals gedacht.

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Mittwoch, 27. November 2013

"Verwirrung um weiteres Vorgehen der Stadt beim "Eichplatz"-Verkauf": MDR Info meldet, dass der Jenaer Stadtrat weiterhin am 4. Dezember 2013 über den Verkauf entscheidet!


(lsn / mdr) - Wie "MDR Info" heute Nachmittag vermeldete, soll die Stadt Jena trotz anderslautender Meldungen weiterhin den Verkauf des "Eichplatzes" am kommenden Mittwoch planen.

Rechtsamtsleiter Martin Pfeiffer sagte dem MDR, der Jenaer Stadtrat habe gestern einen Antrag zur Aufschiebung des Verkaufsbeschlusses abgelehnt. Der Verkauf der Freifläche am "JenTower" werde daher am 4. Dezember 2013 im nicht-öffentlichen Teil der Stadtratssitzung Thema sein.

Gleichwohl räumte auch Pfeiffer ein, dass das Bebauungsplanverfahren erneut ausgelegt werden müsse. Dies bedeute, so wird Pfeiffer in der Meldung von MDR Info zitiert, dass der Investor - welcher auch immer - erst nach Abschluss des B-Plan-Verfahrens mit der Bebauung beginnen könne.

Inzwischen ist diese Meldung auch auf dem MDR Vidotext zu lesen (siehe Tafel).


"Eichplatz-Bebauung" entschleunigt: Erst reden, dann fragen, dann entscheiden - Die "Moratoriums"-Idee hat sich durchgesetzt


(lsn / bano) - Der Jenaer "Eichplatz" wird nun doch nicht so schnell verkauft, wie vorgesehen. Wenn heute in einer Woche der Stadtrat tagt, soll "nur noch" entschieden werden, mit welchem Investor der weitere Weg bestritten wird, schreibt die OTZ.

Vor einem Verkauf müssten offene Fragen der Bürgern besprochen und geklärt werden, dann werde Baurecht geschaffen und erst nach einer Bürgerbefragung kommt es zum Eigentümerwechsel. Das berichtet die OTZ in ihrer heutigen Ausgabe unter Berufung auf den Jenaer OB. Der Grund seien die bislang vielen Tausend Unterschriften zu einem "Eichplatz-Moratorium" sowie die Absicht der Bündnisgrünen, sich für ein Zugehen auf die Kritiker des Projektes einzusetzen. Letztlich habe sich aber auch innerhalb von CDU und SPD der Eindruck verfestigt, dass die Auseinandersetzungen in der "Eichplatzfrage" mittlerweile über das übliche politische Maß hinausgehen. Im gestrigen Stadtrat sprach Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter gar davon, dass die "Eichplatzfrage" auch in Firmen oder im Freundeskreis die Menschen entzweie.

Der Grund für die Entschleunigung könnte aber auch ein neues rechtliches Problem des entsprechenden Bebauungsplanes sein. Derzeit läuft zwar bereits die vierte Auslegung, doch weil bei der dritten Auslegung möglicherweise nicht alle Dokumente zur Umweltproblematik vorlagen, könnte dieser 3. Auslegung die Rechtskraft für eine anschließende Teilauslegung der Bauunterlagen fehlen; das hatte die Fraktion "Die Linke" herausgefunden und auf diese Probleme hingewiesen. Hierzu äußerte sich gestern im Stadtrat auch Stadtentwicklungsdezernent Denis Peisker. "Das ist die bittere Realität", sagte er zu den Stadträten; deshalb müsse der B-Plan ein weiteres Mal öffentlich ausgelegt werden.

FDP-Fraktionschef Andreas Wiese warnte anschließend im Stadtrat davor, dass das am Ende zu einem Klageverfahren des unterlegenen Investors führen könnte, wenn die Unterlagen im Zuge des Bebauungsplan-Verfahrens nach dem Zuschlag noch einmal geändert werden und trotzdem jetzt ein Investor bevorzugt werden solle. Allerdings könnte es auch ein geschickter Schachzug der Jenaer Koalition aus SPD, CDU und Grünen sein, die Baupläne abschließend zum Gegenstand einer Bürgerbefragung zu machen.

"Entdecke Wissenschaft": Auch die Jenoptik AG lädt am Freitagabend zur "Langen Nacht der Wissenschaften" ein!


(lsn / jenoptik) - Am kommenden Freitag, den 29. November 2013, präsentiert die Jenoptik AG im Ernst-Abbe-Hochhaus eine Vielfalt an Produkten rund um Laser, Optik und Sensorik zum Anschauen und Testen.

Zur "Fünften Langen Nacht der Wissenschaften in Jena" lädt Jenoptik wieder Besucher ins Ernst-Abbe-Hochhaus im Stadtzentrum ein. Im Foyer, auf der Dachterrasse, vor dem Eingang in der Carl-Zeiß-Straße und auf dem Ernst-Abbe-Platz präsentieren Mitarbeiter eine Vielzahl an Jenoptik-Produkten, die in der Automobil- und Halbleiterindustrie sowie in der Medizin-, Sicherheits- und Verkehrssicherheitstechnik eingesetzt werden. Von der Dachterrasse aus erhalten Besucher mit Wärmebild- und Nachtsichtgeräten von Jenoptik einen anderen Blick auf Jena, während in bewährter Art grüne Laserstrahlen den Nachthimmel erhellen. In diesem Jahr können Besucher auch eine persönliche Botschaft per Laser an die Fassade des Ernst-Abbe-Hochhauses projizieren lassen. Nicht nur für Show und Entertainment, sondern auch in der Medizintechnik und Industrie sind Laser als präzise Werkzeuge im Einsatz.

Auch einen Einblick in die komplette Wertschöpfungskette von Lasern und Laseranlagen bietet die Jenoptik zur "Langen Nacht der Wissenschaften" direkt im Ernst-Abbe-Hochhaus. Ein Foto der besonderen Art können Besucher für das Familienalbum mitnehmen: Ein Thermografiebild, aufgenommen mit der Jenoptik-Wärmebildkamera "VarioCAM", zeigt kalte Nasenspitzen und glühende Köpfe. Und wer seine wahre Größe schon immer wissen wollte, findet die präzise Antwort darauf mit einem berührungslos arbeitenden Laserdistanzmessgerät. Dass sich Technologieprodukte auch künstlerisch in Szene setzen lassen, zeigt Jenoptik mit Präzisionsoptiken, Kameras für die 3D-Bildverarbeitung und Mikroskopanalysen.

Zur "Langen Nacht der Wissenschaften" erfährt man zudem mehr über die optischen Systeme und Module von Jenoptik, zum Beispiel über die LED-Hallenleuchte und innovative Beschichtungen. Nach einem Rundgang kann man sein Wissen rund um Jenoptik bei einem Gewinnspiel unter Beweis stellen. Ihren Aufenthalt bei Jenoptik können die Gäste außerdem mit einem Cocktail genießen, den die "Future Bar" im Foyer für einen guten Zweck anbietet.

Dienstag, 26. November 2013

"Die nächste Runde im Marathon": Heute tagt erneut Jenas Stadtrat - Nachtragshaushaltsplan und Schulnetzplan sind wichtige Themen

 

(zono radio jena) - Am heutigen Nachmittag gibt es eine weitere Sitzung des Jenaer Stadtrates und es wird noch lange nicht die letzte in diesem Jahr sein, denn bereits in gut einer Woche findet sich der Stadtrat wieder im historischen Rathaus ein. Auf der heutigen Tagesordnung stehen unter anderem die folgenden Punkte:

- Änderung der Haustarife der Jenaer Nahverkehr GmbH


- 1. Nachtragshaushaltsplan 2014 der Stadt Jena

- Fortschreibung des Schulnetzplanes 2011 bis 2015

- Beschlussvorlage der FDP-Fraktion zur "Sophienhöhe"

- Bericht über die Stellen- und Personalausgabenentwicklung der Stadt Jena für die Jahre 2008 bis 2017

- Stellungnahme der Stadt Jena zum zweiten Entwurf des Landesentwicklungsprogramms "LEP 2025 - Thüringen im Wandel"

Die Informationen zur aktuellen Stadtratssitzung erhält man wie immer auf unserer Internetseite www.stadtrat-live.de und die aktuelle Tagesordnung kann man sich HIER ansehen.




Wer die Stadtratssitzung visuell erleben möchte, der kann dies auf der Seite von "Lichtstatd.TV" machen, denn auch von HIER wird man zur Bildübertragung der Sitzung weitergeleitet (...oder Sie klicken einfach auf das Fernsehbild-Symbol).

"Jena im Film": Der "Fünfte Tag der Stadtgeschichte" am Samstag ist eine Kooperation der Stadt Jena mit den Jenaer Filmclubs


(lsn / rana) - Der "Fünfte Tag der Stadtgeschichte Jenas" nähert sich am kommenden Samstag, den 30.11.2013, ab 10 Uhr 30 im Volksbad filmischen Aufnahmen der Stadt Jena als historischer Quelle. Vorgestellt werden dabei sowohl Kino- und Fernsehfilme als auch Berichte, Reportagen oder Amateuraufnahmen von und aus Jena.

Die Fragen sind: "Welches Image vermittelten Filme von unserer Stadt in der Vergangenheit?", "Welche cineastischen Kleinode in schwarz-weiß entstanden hier, als die Bilder laufen lernten?", "Wie wurde Jena während des Kalten Krieges in Ost und West wahrgenommen?", "Welche künstlerischen Experimente und privat archivierten Aufnahmen lassen sich heute noch auffinden?"

Das soll am "Tag der Stadtgeschichte" mit der interessierten Öffentlichkeit diskutieren und dabei kann auch in die Welt der Amateure und Filmclubs eingetaucht werden.

Montag, 25. November 2013

"Die Rückkehr der Synthesizer" am 29.11.2013 im Burgaupark Jena - Welche Musikinstrumente kann man hören? (Teil 3)

[REKLAMEANNONCE DES BURGAUPARK JENA]


An diesemFreitag, den 29. November 2013 findet ab 20 Uhr 15 im Burgaupark Jena im Rahmen der "Langen Nacht der Wissenschaften" ein Synthesizer-Konzert von und mit Rainer Sauer statt, bei dem Namen wie ROLAND, KORG, YAMAHA und MOOG - teilweise Museumsstücke der Siebziger und Achtziger Jahre, teilweise innovative Neuentwicklungen - auf die Bühne zurückkehren. Und es kommt noch besser: dieses besondere Musikevent zu erleben ist für alle Musikfreunde kostenlos.

Doch welche elektronischen Computersoftware Musikinstrumente kann man hören? Heute gibt es Teil 3 unserer kleinen Serie zu "Die Rückkehr der Synthesizer": 


Der "Alchemy Additive VA Synthesizer" von Camel Audio, den es sowohl für PC/Mac als auch Apple iPhone und iPad gibt, ist eine Software-Applikation, die es ermöglicht, nicht nur einen einzigen Klang zu erzeugen und zu manipulieren sondern ganze Klangbilder zu malen. "Alchemy" ist aufgrund seines leistungsfähigen Browsers, der Kompabilität mit verschiedensten Controllern (wie der von Rainer Sauer live genutzten "Eigenharp") und seiner Remix-Pads in der Lage sowohl erhabene Klanglandschaften zu reproduzieren, als auch z. B. Synthesizer-Bässe oder klassische Musikinstrumente.


An der Entwicklung der Computer-Software-Instrumente "Saurus", "RayBlaster" und "Nemesis" der Firma Tone2 hat Rainer Sauer direkt mitgewirkt. In reglmäßigem Kontakt mit den Entwicklern  in Holland und München entstanden so Klangideen, Sounds und Sequenzen für den "Saurus", einen Software Synthi, der die Schaltungen von mehreren klassischen Performance-Synthesizer der Firmen MOOG, A.R.P., YAMAHA und ROLAND emuliert, einschließlich aller Kondensatoren und Widerstände, und so den Geist und den Charakter dieser alten Maschinen in die Neuzeit überträgt. Dagegen ermöglicht der "RayBlaster" mit seiner "Impulse Modelling Synthesis" völlig neue und einzigartige Klangdimensionen, die mit anderen Synthesizern nicht möglich sind. Hier arbeitete Sauer in seinem "Oskar Sala Institut für Klangforschung" in Jena vor allem auf dem Gebiet der Psychoakustik für Tone2. Der neue "Nemesis"-Synthesizer ist derzeit noch gar nicht käuflich zu erwerben und erscheint erst am 1. Dezember 2013 offiziell im Handel. Er soll (so die Herstellerangaben) den nächsten evolutionären Schritt der sog. "Frequenzmodulations-Synthese" darstellen: die NeoFM Synthese.


Marktführer bei den Software-Synthesizern ist seit Jahren die Firma Arturia aus Frankreich. Sie schaffte es, die Computer Software Instrumente "gesellschaftsfähig" zu machen, indem sie Geräte der 1970er Jahre von Dr. Robert Moog ("Modularsystem", "MiniMoog"), Alan Robert Pearlman ("A.R.P. 2600"), Tom Oberheim ("SEM") oder z. B. den japanischen Firmen Roland ("Jupiter 8") und Yamaha ("CS-80") originalgetreu nachkonstruierte und so für alle Synthesizerfans, die über die entsprechend ausgerüsteten PC-/Mac-Computer oder Tabletcomputer verfügten, nutzbar zu machen. In letzter Zeit brachte Arturia einige elektronische Laboratorien auf den Markt.

All diese Software-Synthesizer hat Rainer Sauer am Freitag im Burgaupark mit auf der Bühne. Wer jedoch nicht live bei "Die Rückkehr der Synthesizer" dabei sein kann, der kann Teile des Konzerts am Abend des 29.11.2013 live im Radio hören auf UKW 103,4 MHz oder am 01.12.2013 auf der gleichen Ferquenz noch einmal das Konzert in voller Länge erleben.

"Oh Du Fröhliche!": Mit dem Anschnitt des 4-Meter-Stollens wird heute Nachmittag der Jenaer Weihnachtsmarkt 2013 eröffnet


(lsn / rana) - Heute Nachmittag beginnt mit dem Anschnitt des vier Meter langen Stollens der diesjährige Jenaer Weihnachtsmarkt, der bis zum 22. Dezember 2013 täglich von 10 bis 21 Uhr geöffnet hat; es ist übrigens der älteste in ganz Thüringen.

Lebkuchen, Glühwein und gebrannte Mandeln sorgen ebenso für die vorweihnachtliche Stimmung wie der Rummel mit Riesenrad, Losbude und Ponyreiten. Zudem gibt es traditionelles Kunsthandwerk, erzgebirgische Schnitzereien, handgezogene Kerzen, Weihnachtsschmuck und vieles mehr.

Und wie jedes Jahr laden die Musiker des Blasmusikvereins Carl Zeiss täglich auf den historischen Mark pünktlich um 17 Uhr zum Turmblasen ein. Ein ganz besonderer Höhepunkt des diesjährigen Weihnachtsmarktes ist jedoch der Mittelaltermarkt zwischen Johannistor und Pulverturm. Dieser Markt mit Märchenerzählern, mittelalterlicher Musik und vielen Überraschungen dauert erstmals zwei Wochen an, und zwar ab dem 29. November.

An jedem der Weihnachtsmarkt-Wochenenden gibt es zudem ein Bühnenprogramm auf der Marktbühne.HIER kann man sich das diesjährige Weihnachtsmarktprogramm ansehen und DORT das Programm des Mittelaltermarktes. Die "Lichtstadt.News" empfehlen dieses Jahr unbedingt noch einmal einen Besuch des Weihnachtsmarktes in der Lichtstadt, denn spätestens 2014, wenn die Bebauung des Eichplatzes beginnt, wird der Weihnachtsmarkt in der Lichtstadt Jena sein Gesicht komplett verändern.

Sonntag, 24. November 2013

"Kleine Enttäuschung am Holzmarkt": Zur Kundgebung der "Eichplatz"-Bürgerintiativen am Samstag kamen knapp 500 Jenaer


(lsn / bano) - "Die Zeit drängt. Daher laden die verschiedenen Bürgerinitiativen zum Eichplatz gemeinsam zu einer friedlichen Kundgebung am Samstag, den 23. November 2013 ab 11.00 Uhr am Holzmarkt ein." - So schrieben es die Bürgerinitiative “Mein Eichplatz” und die Moratoriums-Gruppe, aber das Interesse der Jenaerinen und Jenaer hielt sich den gestrigen Tag über deutlich in Grenzen (siehe oben einen Ausschnitt aus dem Modell der geplanten Eichplatz"-Neubebauung).

Seit einiger Zeit versucht die Bürgerinitiative "Mein Eichplatz" ihren Widerstand gegen die geplante Bebauung zum Ausdruck zu bringen, z. B. durch mehrere Bürgerbegehren, die aber allesamt abgelehnt worden sind. Vor kurzem formierte sich eine weitere Initiative, die in ihrem "Moratorium zum Eichplatz" einen Aufschub der Planungen fordert und zwar so lange, bis die derzeit noch "ungeklärten Fragen" beantwortet sind.

Waren am Freitag aus universitären Gründen in Jenaes Innenstadt noch rund 6.000 Menschen auf die Straße gegangen, so sprechen die Organisatoren der gestrigen Veranstaltung und die Polizei von zwischen 400 und 500 Menschen, die ihre Solidarität mit der Forderung der Gegner der "Eichplatz"-Bebauung zum Ausdruck gebracht haben; also noch nicht einmal 10 % der Demonstranten vom Tag zuvor. Gerechnet habe man mit mehr als 1.000 "Eichplatz"-Gegnern hieß es.

Die Organisatoren erklärten derweil, dass es nun nur noch bis zum 4. Dezember 2013 möglich sei, etwas zu bewegen, denn in zehn Tagen soll der Jenaer Stadtrat endgültig über den Verkauf an einen der beiden noch im Rennen verbliebenen Investoren entscheiden. Der Grund für den Widerstand (so die Erstunterzeichner des Moratoriums): die Zeit für eine Bebauung des "Eichplatzes" sei derzeit noch nicht reif; bauen solle man dort erst dann, wenn dies "der Lichtstadt zur Ehre" gereiche.

"Alles makellos unter dem neuen Trainer": Der FCC setzt seine Siegesserie in Meuselwitz fort - Trotzdem: Neustrelitz marschiert weiter!


(lsn / fcc) - Der FC Carl Zeiss Jena bleibt auch in Meuselwitz in der Erfolgsspur und entführte gestern nach einem unter dem Strich nie gefährdeten 2:0 Sieg drei Punkte von der Meuselwitze Glaserkuppe.

Bereits nach etwa 45 Sekunden klingelte es nach einem Standard im Kasten der Gastgeber. Einen gut getretenen Schlosser-Freistoß bugsierte Maxim Banaskiewicz im Erstvesuch an den Pfosten und konnte dann im Nachfassen den Abpraller ohne Mühe zum 1:0 für den FC Carl Zeiss Jena (1.) verwerten. Der zweite Eckball für den FCC brachte das 2:0. Tom Geißler führte von links den Eckball kurz auf Marcel Schlosser aus, der am linken Strafraumeck stehend mit links den Ball im langen Eck unterbrachte (10.). Damit war den nicht gerade vor Selbstbewusstsein strotzenden Meuselwitzern schon mit Beginn der Partie der Zahn gezogen. Jena tat nach der schnellen Zweitoreführung nicht mehr als nötig - abgesehen von einer guten Chance Tino Schmidts nach Vorarbeit von Maxim Banaskiewicz (42.) - was gegen verunsicherte Zipsendorfer dennoch reichte, um das 2:0 mühelos in die Halbzeitpause zu nehmen.

In Halbzeit 2 sahen die rund 1.300 Zuschauer, darunter gut 500 Zeiss-Fans, in der Meuselwitzer bluechip-Arena eine engagiertere Heimmannschaft, die nun früher störte und mit mehr Risiko und auch Aggressivität zu Werke ging. Dagegen ließ es des FCC deutlich ruhiger angehen, so dass es erst die 77. Minute bedurfte, um die Fans des FC Carl Zeiss wieder euphorisch werden zu lassen - allerdings hatten die sich zu früh gefreut. Tom Geißler war es, der erst zwei Gegenspieler stehen ließ und von links nach Innen vors Tor flankte. Tino Schmidt erlief den Ball am zweiten Pfosten und konnte ihn trotzdem nicht aus Nahdistanz zum entscheidenden 3:0 im Tor unterbringen. Auch die Tatsache, dass der Meuselwitzer Kotowski in der 85. Minute nach grobem Foulspiel gegen Sebastian Fries vom Platz musste, wurde von den Jenaern nicht für einen weiteren Treffer genutzt und so blieb es am Ende bei einem verdienten und ungefährdeten 2:0 für den FC Carl Zeiss Jena, der zuverlässig seine Hausaufgaben erledigte, ohne dabei auf Musterschüler TSG Neustrelitz, die gegen Halberstadt den zwölften Sieg in Serie einfuhren, Boden gutmachen zu können.

Andreas Zimmermann: "Als Trainer beruhigt es natürlich, wenn zwei so schnelle Treffer fallen. Dennoch haben uns die Tore nicht ganz die Sicherheit gegeben, wie man es hätte erwarten könnnen. Die Meuselwitzer haben sich dann in der zweiten Halbzeit in die Partie zurück gekämpft. Dafür haben wir spielerisch zugelegt, uns Chancen erarbeitet und hätten durchaus noch ein oder zwei Tore schießen können. Auch wenn wir insgesamt zu wenig Fußball gespielt haben. so war das 2:0 am Ende dennoch hochverdient."

Samstag, 23. November 2013

"Neue Wohntrends und Konzepte": Am 26. November 2013 gibt es die zweite Ideen-Werkstatt zu einem neuen Wohngebiet unterhalb vom "Himmelreich"


(lsn / rana) - Jenas Bürgerinnen und Bürger vom Dezernat Stadtentwicklung sind für den kommenden Dienstag, den 26. November 2013, herzlich in die Aula der Rautalschule eingeladen. Dort findet dann die zweite Ideen-Werkstatt für die Entwicklung eines neuen Wohngebietes unterhalb des "Himmelreichs" in Jena-Zwätzen statt (zum Vergrößern, das Luftbild bitte anklicken).


Bei dem Treffen werden die Ergebnisse der ersten Ideenwerkstatt vom 12. November 2013 vorgestellt, zudem Erfahrungen mit dem Braunschweiger Wohngebietsprojekt "St. Leonardsgarten"; die Rautalschule befindet sich Am Schreckenbachweg 3.

In Arbeitsgruppen sollen Einzelfragen diskutiert werden, und es gibt einen Ausblick auf das weitere Verfahren bei der Entwicklung des neuen Wohngebietes im Norden der Stadt. Interessenten, die an dem 26. November verhindert sind, können auch mitwirken, indem sie den HIER im Internet abrufbaren Fragebogen ausfüllen. Auf dieser Internetseite wird über den weiteren Planungsprozess informiert.

"FSU Großdemo!": 6.000 Jenaer protestierten gestern gegen Kürzungen des Landes - Störer stürmten eine Sitzung des Universitätsrates


(lsn / fsu) - Gestern haben in Jenas Innenstadt rund 6.000 Menschen - vor allem Studierende, aber auch andere Angehörige der Friedrich-Schiller-Universität Jena / FSU und Unterstützer - gegen die Kürzungen demonstriert, die der Universität auf Grund der Sparmaßnahmen des Landes auferlegt sind.

Wie Rektorat und Universitätsrat mitteilen, sind beide sich einig, dass die überwiegend friedliche Demonstration das große Interesse an der Wissenschaft in Thüringen und der FSU beweist und erneut die Kritik an der Unterfinanzierung des Wissenschaftssystems in Thüringen deutlich macht. Die Mitglieder des Universitätsrates äußerten Verständnis für das grundliegende Anliegen der Studierenden.

Rektorat und Universitätsrat zeigten sind aber befremdet darüber, dass eine kleine Gruppe von Demonstranten die Sitzung des Universitätsrates stürmten, so dass diese Sitzung abgebrochen werden musste und keine weitere Beratung über die Struktur- und Entwicklungsplanung stattfinden konnte. Das ist umso trauriger als dabei die helfende und unterstützende Arbeit dieses Gremiums verhindert wurde, hieß es.

"Der Universitätsrat bedauert, dass es ihm unmöglich gemacht wurde, die Interessen der Universität - und damit auch der Studierenden - gegenüber Politik und Öffentlichkeit zu artikulieren", kommentierte Dr. Josef Lange, der Vorsitzende des Universitätsrates, die Störaktion. Leitung und Rat danken der Polizei für ihren klugen, moderaten und deeskalierenden Einsatz und sind daher umso mehr empört über herabsetzende Äußerungen einiger Demonstranten gegenüber der Polizei.

Noch am frühen Nachmittag haben sich der Rektor der FSU sowie der Uniratsvorsitzende mit Studierendenvertretern getroffen. Durch das konstruktive Gespräch wurde das gegenseitige Verständnis erhöht, zudem wurde ein kontinuierlicher Austausch verabredet.

Freitag, 22. November 2013

"Eine monetäre Verwechslungsrevue im Grünen Herzen Deutschlands": Am Freitag und Samstag ist im Theaterhaus Jena erneut "Almenweiß & Edelrausch" angesagt


(lsn / theaterhaus) - Am Freitag und am Samstag präsentiert das Theaterhaus Jena in seiner neuen kuscheligen Spielstätte ZELT auf dem Theatervorplatz erneut das Stück "Almenweiß + Edelrausch". Doch aufgepasst, auch hier gilt: "DAS SYSTEM IST VERGIFTET".

Eine alpine Landschaft vor dem beeindruckenden Jenzigpanorama. Geld brauchen sie hier oben alle. Für Essen, für Trinken, für die Miete, für die Kinder. Oder für das eigene Reklamebüro, um endlich rauszukommen aus diesem Kaff. Doch auch in der Bergidylle wächst das Geld nicht auf den Bäumen, da muss man schon was für tun. Erben ist eine Möglichkeit. Reich heiraten eine andere. Einige versuchen es auch mit ehrlicher Arbeit. Über dem Panorama ziehen erste Wolken auf, doch ob sie Geldregen bringen ist noch nicht sicher.

Georg Carstens, Anna-Sophie Lühmann und Justus Saretz von der Gruppe Zweite Reihe gaben sich für ihre erste Arbeit am Theaterhaus Jena von Motiven des Heimatfilms „Almenrausch und Edelweiß“ aus den Fünfzigerjahren inspirieren lassen und blicken vom Jenzig-Panorama auf ihre Gegenwart. Mit irrem Tempo und wirren Verwechslungen suchen sie gemeinsam mit den Ensemble die Antwort auf die Frage wo es hin führt, das Streben nach dem Geld.

Am 22. und 23. November 2013 ab 20 Uhr im ZELT auf dem Theatervorplatz. Und am Freitag gibt es im Anschluss an die Vorstellung ein Publikumsgespräch. Kartentelefon: 03641/886944

"Die Rückkehr der Synthesizer" am 29.11.2013 im Burgaupark Jena - Welche Musikinstrumente kann man hören? (Teil 2)

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Noch genau eine Woche, dann kehren im Rahmen der "Langen Nacht der Wissenschaften" im Burgaupark Jena Synthesizer mit Namen wie ROLAND, KORG, YAMAHA und MOOG - teilweise Museumsstücke der Siebziger und Achtziger Jahre, teilweise innovative Neuentwicklungen - auf die Bühne zurück. Und es kommt noch besser: dieses besondere Musikevent am 29.11.2013 zu erleben ist für alle Musikfreunde kostenlos. 

Doch welche exotischen, elektronischen Musikinstrumente kann man hören? Heute gibt es Teil 2 unserer kleinen Serie zu "Die Rückkehr der Synthesizer": 

Das "Mighty Phototron" (Foto rechts) ist ein elektronischer Klangerzeuger, der historische Schaltpläne mit moderner Technik verbindet. Die Basis des Gerätes wurde in den britischen GDA Labs hergestellt nach Schaltplänen, die Rainer Sauer in den frühen 1970er Jahren aus photoelektrischen Synthesizern der 1940er Jahre zeichnete. In England baute man das Ganze auch noch in ein Holzgehäuse ein, um dem Instrument so ein exotisches Äußeres zu verpassen. Gesteuert werden die bizarren Klänge inzwischen durch einen Lichtring aus farbigen LEDs, die den photoelektrischen Zellen des "Phototrons" die Impuse geben um den Sound von der Tonhöhe, Intensität und Geschwindigkeit her zu verändern.

Ein wichtiges Soundinstrument ist für Sauer der ROLAND JD-800, einer der letzten Dinosaurier der großen, alten Synthesizer-Ära, als weltweit immer bessere Geräte entwickelt wurden, für die sich am Ende kaum noch ein Markt (und Geldbeutel) fand. Der JD-800 (Foto links) gehört allerdings auch heute noch für viele Musiker zum Standard der elektronischen Klangerzeugung, denn mit seinen unzähligen Schiebe- und Drehreglern kann man hier live jeden einzelen Parameter des Klanges beeinflussen. "Klanglich hat dieser Synthesizer fast alles, von dem man in den Anfangsjahren nur träumen konnte. Dabei ist er bereits vom Grunde her ein gut klingender Digital-Synthesizer, der durch die Schieberegler eine unglaubliche Flexibilität erhält und dem Musiker die nahezu volle Kontrolle über einen Sound gibt", schwärmte Rainer Sauer einmal in einem Interview.


Das komplette Gegenstück des digitalen JD-800 ist der analoge YAMAHA SY-1 aus dem Jahre 1977 (Foto oben). Es gab Zeiten in den 1980er Jahren, da warteten Fans von Sauers damaliger Band VELVET UNIVERSE beim Bühnenaufbau darauf, dass der (innen mit blauem Samt ausgelegte) Koffer des SY-1 geöffnet und das Instrumnent für den Soundcheck aufgebaut wird. Der Grund lag darin, dass dieser erste Synthesizer aus dem Hause YAMAHA jahrelang den Sound des großen griechischen Musikers Vangelis ("Spiral", "Chariots Of Fire", "Conquest Of Paradise") prägte und genau das wollten die Fans hören. Derzeit nutzt Rainer Sauer den SY-1 Synthesizer vor allem für Solos, die er mit seinem "Azimuth Modulator" in alle Richtungen seiner 4-KLANG Boxen steuern kann.

Schließlich findet man auf der Bühne ein weiteres großes Keyboard: den von Technik-/Optik-Designlegende Axel Hartmann entworfenen HOHNER A.D.A.M. (wobei A.D.A.M. die Abkürzung für "Advanced Digital / Analog Musical-Instrument" ist). Wie der Name schon andeutet, findet im Innern dieses Synthesizers (Foto rechts) eine Symbiose aus analoger und digitaler Klangerzeugung statt, wobei HOHNER hier 1994 analoge CASIO-Technik aus Japan mit digitaler Technik aus dem Hause WALDORF / P.P.G. verband.

Wer den A.D.A.M. übrigens wegen der schwarzen, gitterartigen Abdeckungen auf der Oberseite oder der runden Abdeckungen an den Seitenflächen für ein Orgelkeyboard halten sollte, wird schnell eines besseren belehrt, denn es handelt sich hierbei nicht um vermeintliche Lautsprecherabdeckungen sondern um die durchaus beachtliche Durchlüftung dieses Instruments, dessen Klang man nur als einzigartig bezeichnen kann, wobei sein Sound in manchen Komponenten dem legendären YAMAHA CS-80 recht nahe kommt, jedenfalls, wenn Rainer Sauer sein Publikum auf eine kleine Zeitreise in die klangliche Welt aus Ridley Scotts Kinofilm "Bladerunner" mitnimmt.


Wer nicht live bei "Die Rückkehr der Synthesizer" mit dabei sein kann, der kann Teile des Konzerts am Abend des 29.11.2013 live im Radio hören auf UKW 103,4 MHz oder am 01.12.2013 auf der gleichen Ferquenz noch einmal das Konzert in voller Länge erleben.

Donnerstag, 21. November 2013

Neues von der "Curiosity"-Mission # 027: Der Mars-Rover hat schon wieder einen Defekt und wurde erneut vorsichtshalber abgeschaltet


(lsn / nasa) - Wie erst vor wenigen Tagen gemeldet, dachten die Techniker der NASA-Bodencrew, dass sie das "Mars Science Laboratory" an Bord des "Curiosity"-Rovers wieder aus dem "Safe"-Modus in den Normalbetrieb überführen könnten. Doch nun gab es für das Projekt einen unerwarteten Rückschlag.

Ein weiterer elektrischer Defekt hat heute Nacht die Aktivitäten des Mars-Fahrzeugs vorerst gestoppt. Laut der US-Raumfahrtbehörde handelt es sich bei dem erneuten Übergang in den "Safe"-Modus um eine Vorsichtsmaßnahme. Weitere Experten wollen jetzt die Ursache der nunmehr zweiten Änderung der elektrischen Spannung an Bord von "Curiosity" ergründen. Bisher dachte man, dass das Problem mit einer fehlerhaften Computer-Software zusammenhängt.

Bereits vom 07.11.2013 bis zum 12.11.2013 hatte sich der Mars-Rover im sog. "abgesicherten Modus" befunden, nachdem es während einer Kommunikation mit dem "Mars Reconnaissance Orbiter" einen unerwarteter Warmstart des Software-Computers des Labors gegeben hatte. Daraufhin war das gesamte "Curiosity"-System aus dem Normalbetrieb in den "Safe"-Modus überführt worden.

Rajeev Joshi, Software-und System-Ingenieur für die "Curiosity" -Mission beim Jet Propulsion Laboratory in Pasadena/Kalifornien kündigte letzte Woche  zwar an, dass man in nächster Tagen weitere Tests durchführen werde, war aber zuversichtlich, dass "Curiosity" schon in dieser Woche seine Fahrt zum Aeolis Mons (= Mount Sharp) fortsetzen könne. Ob und wann das "Mars Science Laboratory Projekt" seine vorgesehene Aufgaben in vollem Umfang durchführen kann, steht nach NASA-Angaben derzeit noch nicht fest.

"Fokus: Sport in Jena": Die Ergebnisse zum "Bürgerhaushalt 2013" werden am kommenden Montag vorgestellt!


(lsn / rana) - Der Bürgerhaushalt soll es Jenaer Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, bei der Erstellung des städtischen Haushaltes und damit bei der Verteilung der öffentlichen Mittel stärker als bisher mitzuwirken. Überdies soll der Bürgerhaushalt den Politikern bei ihren Entscheidungen über die städtischen Finanzen eine deutliche Orientierung geben.

In diesem Jahr befasste sich der Bürgerhaushalt der Stadt Jena mit dem Thema "Sport in Jena". Das Bürgerbeteiligungsverfahren dazu wurde im Zeitraum vom 26.08.2013 bis zum 26.08.2013 durchgeführt, wobei mit der Post 15.000 Broschüren an repräsentativ ausgewählte Bürgerinnen und Bürger der Lichtstadt verschickt wurden, zeitgleich aber auch eine Online-Abstimmung möglich war, an der sich alle Einwohner Jenas beteiligen konnten.

Die Ergebnisse zum Bürgerhaushalt 2013 werden nun öffentlich präsentiert und zwar am kommenden Montag, den 25.11.2013 ab 17 Uhr im Plenarsaal des Rathauses. Prof. Dr. Heiko Haase und Arndt Lautenschläger von der Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena erläutern hierbei die Ergebnisse, wozu alle Interessenten herzlich willkommen sind.

"Der 'NSU'-Prozess - 57. und 58. Tag": Uwe Böhnhardts Mutter überrascht vor Gericht mit neuen Details zum letzten Anruf von Beate Zschäpe


(schwarz und szabo) -
Im Münchner Prozess um die Taten des "Nationalsozialistischen Untergrunds" / "NSU" gab es bisher wenig Überraschendes zu erfahren -  fast alles, was dort ausgesagt oder verhandelt wurde, war vorab bereits in der Presse bekannt geworden. Und so schien die zweitägige Vernehmung von Brigitte Böhnhardt, der Mutter eines der "NSU"-Terroristen, zunächst wenig Spektakuläres zu ergeben, jedenfalls bis zu dem Punkt, als sie vor dem Oberlandesgericht erzählte, wie sie eines Morgens von Beate Zschäpe angerufen wurde und vom Tod ihres Sohnes erfuhr.

Der 57. Verhandlungstag am 19.11.2013:

Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl bat am 57. Tag im "NSU"-Prozess mit Brigitte Böhnhardt erstmals eine direkte Angehörige des "NSU"-Trios Mundlos (†), Böhnhardt (†) und Zschäpe in den Zeugenstand. Ihr Sohn sei "ein Wunschkind, ein aufgewecktes Kerlchen" gewesen, erinnerte sich die Mutter. Doch nach der Wende sei er an die falschen Freunde geraten, berichtete sie. Er begann zu schwänzen, blieb in der 6. Klasse sitzen und suchte daraufhin Anschluss bei älteren Schülern. Uwe Böhnhardt wird straffällig, 1993 hat er einen ersten Gefängnisaufenthalt wegen Diebstahls, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Widerstandes gegen Beamte.

Wie er zum Nationalsozialistischen Gedankengut kam, wollte der Vorsitzende Richter Manfred Götzl von ihr wissen. "Er hatte ein normales Jugendzimmer. Er durfte keinerlei Dinge in seinem Zimmer aufbewahren, die irgendwie einer rechten Tendenz zugeordnet werden konnten", so Frau Böhnhardt. Auch seine Springerstiefel habe er im Haus nicht tragen dürfen, sagte sie. Weshalb der Sohn im Januar 1998 in den Untergrund gegangen sei? "Er wollte nicht mehr ins Gefängnis", antwortete Uwe Böhnhardts Mutter. Monate später habe ein Zettel im Briefkasten gelegen, wann sie in einer bestimmten Telefonzelle in Jena sein solle, berichtete sie - da habe ihr Sohn sich zum ersten Mal wieder bei ihr gemeldet. "Ich habe gesagt, er soll sich stellen. Ich habe ihm von der Strafmilderung berichtet, die Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz angeboten haben. Doch er sagte, Uwe Mundlos sei nicht bereit dazu", erzählt sie. Drei Mal seien Unterstützer des Trios bei Brigitte Böhnhardt und ihrem Mann aufgetaucht und hätten beide um Geld gebeten. Insgesamt seien 1.000 bis 1.500 Mark an die drei Terroristen geflossen. 1999 hätten die Böhnhardts die finanzielle Unterstützung jedoch eingestellt, erklärte die Mutter - in der Hoffnung, das Trio würde so das Leben im Untergrund aufgeben.

Sie glaube aber auch, sagte Brigitte Böhnhardt zu Richter Götzl, dass "verschiedene Kreise" gar kein Interesse daran gehabt hätten, dass sich das Trio stellt. Stattdessen hätten zwei LKA-Beamte sogar damit gedroht, alle zu erschießen; einer der Polizisten habe ihr wörtlich gesagt: "Wenn wir sie aufspüren und die zucken nur - glauben Sie mir, unsere Leute sind schneller mit der Pistole, die haben das gelernt." Die Mutter habe ihren Sohn zuletzt im Ausland vermutet, erklärte sie und fügte an. "Das ist der Super-GAU, dass die anderthalb Stunden von uns entfernt gewohnt haben", erzählte sie.

Der 58. Verhandlungstag am 20.11.2013:

An diesem Tag spricht Brigitte Böhnhardt von ihrem letzten Kontakt mit Beate Zschäpe vor deren Festnahme. Zschäpe steht als einzige Überlebende des "NSU"-Trios vor Gericht, ist als Mittäterin bei allen Verbrechen des "NSU" angeklagt, darunter neun Morde an türkisch- und griechischstämmigen Kleinunternehmern und zwei Bombenanschläge.

Am 05.11.2011 klingelte um 7 Uhr morgens des Telefon in der Böhnhardt-Wohnung in Jena-Lobeda. Brigitte Böhnhardt hob ab, am anderen Ende habe sich eine Frauenstimme gemeldet, berichtete sie Richter Götzl. "Ich hörte sie sagen: 'Hier ist Beate.' Ich habe gar nicht begriffen, wer das sein soll, ich kannte ihre Stimme nicht mehr. Deshalb fragte ich: "Welche Beate denn?" Da sagte sie: 'Uwes Beate'", erzählte Brigitte Böhnhardt. 

Das habe sie erst einmal verarbeiten müssen, sagt die Mutter, nach neun Jahren das erste Mal wieder von Beate Zschäpe zu hören, das habe geschockt. Ihr erster Gedanke sei gewesen: Sie wollen sich stellen. "Meine nächste Frage war: 'Kommt ihr zurück, wollt ihr euch stellen?' Das war mein einziger Wunsch in dem Moment. Da sagte sie: 'Nein.' Ich fragte, warum nicht, dann antwortete sie mir: 'Der Uwe kommt nicht mehr.' Das habe ich nicht gleich begriffen", so Brigitte Böhnhardt.

Warum kommt er nicht, habe sie sich gefragt und in diesem Moment richtig unter Schock gestanden. Dann habe Beate Zschäpe nochmals zu Brigitte Böhnhartdt gesagt: "Der Uwe kommt nicht mehr.‘ Dann war erst einmal eine Weile Pause. Ich traute mich nicht, die nächste Frage zu stellen", so Böhnhardt weiter vor Gericht. "Dann fragte ich direkt: 'Ist der Uwe tot?' Da sagte sie: 'Ja, der Uwe ist tot.'" Zschäpe habe ihr anschließend gesagt, sie solle die Nachrichten schauen, in Eisenach sei gestern etwas passiert, schilderte Böhnhardt das Gespräch vom 05.11.2011 weiter. Die beiden Uwes hätten sich getötet, weil sie keinen anderen Ausweg gesehen hätten, habe Beate Zschäpe ihr gesagt.

Dann drehte sich Brigitte Böhnhardt direkt zur Hauptangeklagten und sprach sie direkt an. "Es ist dir sicherlich ganz schwergefallen, die Eltern zu informieren. Ich stelle mir das schrecklich vor, so einen Anruf zu machen. Danke, dass du es trotzdem gemacht hast", sagte sie zu Beate Zschäpe. Anschließend die Überraschung der Vernehmung. Ohne dass Richter Götzl nachgefragt hätte erzählt Brigitte Böhnhardt ein weiteres Detail aus dem Telefonat mit Beate Zschäpe, das bisher nicht bekannt war. Sie habe es eigentlich für sich behalten wollen, berichtetet die Mutter des toten Terroristen Uwe Böhnhardt, möchte es nun aber aussagen.

"Beate sagte mir, dass die beiden sie angerufen hätten und ihr den Auftrag gegeben hätten, die Eltern anzurufen. Sie sollte mir von Uwe sagen, dass er mich sehr geliebt habe. Er habe jeden Geburtstag und jedes Fest an mich gedacht. Sie sagte weiter, dass die beiden sich erschossen hätten, weil sie keinen anderen Ausweg gesehen haben." Danach habe sie Beate Zschäpe gefragt, ob sie noch einmal bei ihr anrufen werde: "Da sagte sie: 'Nein, ich gehe weg. Ich rufe nie wieder an.'" Abschließend sagte Brigitte Böhnhardt: "Ich bin ihr eigentlich heute noch dankbar dafür, dass wir noch vor der Polizei wussten, was passiert war." 

Doch auch für die Familien der Opfer des "NSU" zeigte Uwe Böhnhardts Mutter tiefes Verständnis. Wörtlich sagte sie: "Ich habe nicht nur Mitleid, ich habe ganz tiefes Mitgefühl, weil ich sie am allerbesten verstehen kann. Diese Ungewissheit über Jahre, was ist passiert mit ihren Angehörigen, das kenne ich auch. Diese unglaubliche Ungewissheit, was war mit meinem Vater, Gatten oder Bruder - es tut mir sehr leid, ich fühle mit ihnen. Ich bin ihnen unendlich dankbar, dass sie sich nicht gerächt haben an uns. Ich hatte Angst, dass sie sich an unserer Familie, am Bruder, den Enkelkindern rächten würden. Aber ich denke, dass sie begriffen haben, dass wir nicht die Schuldigen sind, dass wir ihnen nichts getan haben."

Wie ihr Sohn zum Mörder werden konnte, kann sich Brigitte Böhnhardt bis heute nicht erklären. Hierzu sagte sie zu Manfred Götzl: "Ich wüsste auch gern, was gelaufen ist, warum. Ich wüsste zu gern, was sie verleitetet haben soll, diese furchtbaren Taten zu begehen. Ich kann meinen Sohn so nicht akzeptieren." 

Allerdings stützte Böhnhards Mutter auch indirekt die Anklagevorwürfe gegen Beate Zschäpe als sie auf die Frage des Vorsitzenden Richters über die Rollenverteilung innerhalb des Trios aussagte: "Sie waren gleichberechtigt, sie waren Freunde". Zudem zeigt der Anruf von Zschäpe bei Brigitte Böhnhardt mit der dabei getätigten Äußerung, die beiden Männer hätten sich erschossen, weil sie "keinen anderen Ausweg" gesehen hätten, dass Beate Zschäpe wahrscheinlich doch um die Verbrechen des "NSU" wusste und den Grund dafür kannte, weshalb Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos "keinen anderen Ausweg" als den Tod sahen.
 
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