Montag, 23. Dezember 2013

"Wasserschaden und Rathaussturm - 'NSU'-Prozess und 'Katzengate' - 'MuFu' und das Ende eines Einkaufszentrums - Eichplatzstreit, ein König vor Gericht und einer fand es "einfach paradiesisch": Das Jenaer Jahr 2013 im Rückblick (Teil 1)


(lsn / rainer sauer) - Man hat es nicht leicht, ein ganzes Jahr in wenigen Worten zusammenzufassen. Und obwohl Jena nicht "die Welt" ist, macht dies die Sache nicht wirklich einfacher. So stelle ich hier der Einfachheit halber einmal meine subjektiven Höhepunkte und Niederungen des Jahres 2013 zusammen. DIES IST TEIL 1 | HIER IST TEIL 2

Begonnen hatte das Jahr mit einer Pressemitteilung der Bürgerinitiative Unser Stadion Jena e.V. unter dem Titel "Gibt es denn einen günstigeren Werbeträger als den FC Carl Zeiss Jena?". Dass sich hieraus das Jahr über eine hitzige Diskussion um das Wohll und Wehe des Fußballs in der Saalestadt entspann hat weniger damit zu tun, dass der FC Carl Zeiss Jena am Ende immer noch in Liga versauert, sieben Punkte hinter de Tabellenführer, oder dass der Verein inzwischen um rund zwei Millionen Euro reicher ist, sondern damit, dass es in der Lichtstadt schon wieder ein "Jahrhunderthochwasser" gab, in Folge dessen festgestellt wurde, dass die traditionsreichen Flutlichtmasten des Ernst-Abbe-Sportfelds so marode sind, dass sie gefällt werden mussten. Zum Glück für wahre Fußballfans gibt es aber noch die Damen des FF USV Jena, die seit Jahren die vordersen Plätze bei der Sportlerwahl und nun auch einen solchen ind er 1. Fußball-Bundesliga einnehmen. und natürlich den SV SCHOTT Jena, der fast ein kleines DFB-Pokal Fußballwunder schaffte, sehr zum Verdruss für die Ultra-Fans des "großen FCC", die sich im 100 Jahr der Vereinsgeschichte noch einmal so richtig daneben benehmen mussten. Ja, ja: Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich verdienen.

Überhaupt "danebenbenommen": Von einem Hochschulprofessor aus Jena sollte man mehr Demut und weniger Arroganz erwarten, als es Prof. Dr. Mundlos als Zeuge im Münchner "NSU"-Prozess gezeigt hat. Wer einen Vorsitzenden Richter in einem - gerade im Ausland mit Argusaugen beobachteten Prozess - als "Klugscheißer" bezeichnet, ist vielleicht selbst einer, vor allem aber jemand, der von sich denkt, dass sie die welt um ihn zu drehen hat. Was der Prozess allerdings an Fakten gegen Jenas einstige "Rechte Eilite" vom Heimatbund und der Kameradschaft an den Tag brachte ist ebenso beängstigend wie verstörend. Zehn Morde, Waffengeschäfte aus dem Ausland, die in Jenas Wagnergasse vermittelt und abgewickelt werden, Bombenanschläge, Banküberfälle, Brandstiftungen und viele, viele Opfer. Die Hauptangeklagten schweigen, weil sie annehmen, die könnte ihre Situation dadiurch verbessern, die Eltern der Terroristen fordern die Unschuldsvermutung bis zur Verurteilung ein - über die Opfer, deren Schmerz, deren Verletzungen, deren Trauer, redet kaum jemand. Was für eine verkehrte Welt!

Die gab es auch in Dresden. Man muss wahrlich kein Freund des Jugendpfarrers Lothar König sein, um zu erkennen, dass die Sächsiche Justiz versuchte, an ihm ein Exempel zu statuieren. "König hinter Gitter!" war das Ziel und dieses scheiterte nach 'zig Prozesstagen grandios.Weil heraus kam, dass Beweise erfunden, Bildmateriel verfälscht, Entlastendes unterschlagen  wurde. Wer hier wirklich hinter Gitter gehört, muss nun neu geprüft werden.

Rechtsbeugung warfen einige Gegner der geplanten "Eichplatz"-Bebauung auch dem Jenaer Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter vor. Dieser Mann - in manchen Mitmachportalen wird er inzwischen sogar schon zum Hauptschuldigen, wenn ein Eichhörnchen Husten hat - scheint für einige Menschen unserer Stadt die Ausgeburt des Bösen zu sein. Wenn er in Jena ist, dann macht er (aus deren Sicht) alles falsch, ist er auf Reisen, verschwendet er Geld, das woanders besser getan hätte. Wohl wahr, dass nicht alles, was "der gute Albrecht" in diesem Jahr anpackte auch gelang - so schien das Stadion mit der Flut zu wandern und mancher Bebauungsplan verbesserungswürdig, weil handwerklich nicht ganz gelungen -, aber man kann ihm nicht unterstellen, im Geheimen gewirkt zu haben. Vielleicht verhilft ihm dies und die Reputation, die sich die Lichtstadt Jena in 2013 erarbeiten oder erneut unter Beweis stellen konnte in 2014 sogar dazu, dass er dei Thüringer SPD in den Wahlkampf führt. Warten wir's mal ab!

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