Mittwoch, 7. August 2013

"Kein Ruhmesblatt!": FC Carl Zeiss Fans benahmen sich unsportlich und provozierten am Sonntag Fans des Hamburger SV


(lsn / polizei) - Dass Fußbal beileibe nicht nur ein Spiel ist, dass weiß man in Jena inzwischen. Wenn es um Lizenzen des DFB für den Jenaer Traditionsclub FC Carl Zeiss Jena geht, nimmt man dort gerne Geld und Bürgschaften der Stadt oder ihrer Partner an, seien es die Eigenbetriebe oder die Stadtwerke. Passieren dann aber Dinge, wie der überschnelle Abbau der Flutlichtmasten, dann schmäht man diese Partner schon einmal oder redet schnell einen Konkurs herbei.

Auch die Fans des FC Carl Zeiss Jena - früher hätte man sie "Anhänger" genannt - , die gerne als prinzipiell brav und gewaltfrei geschildert werden, außer sie werden provoziert, betrachten Fußball nicht durchgängig als ein Spiel sondern können gelegentlich auch mal Spielverderber und schlechte Verlierer sein. Wie es zum Beispiel am Sonntag rund um das Fußballfest des SV SCHOTT Jena im Ernst-Abbe-Sportfeld und im Stadtgebiet zu sehen war.

"Gewaltbereit" seien viele gewesen, vermeldete die Polizei und das obwohl der FCC gar nicht auf dem Spiefeld war. Zum Pokalspiel des Hamburger SV gegen SCHOTT Jena gab es deshalb einen massiven Einsatz der Polizei, um Auseinandersetzungen zwischen Fanblöcken des FC Carl Zeiss Jena und des HSV zu verhindern. Insgesamt musste die Polizei 73 freiheitsentziehende Maßnahmen veranlassen, fünf Strafanzeigen im Zusammenhang mit Diebstählen und dem Raub von Fanutensilien aufnehmen sowie mehrere Verstöße nach dem Sprengmittelgesetz wegen des Abbrennens von Feuerwerkskörpern ahnden.

Zuerst überfiel eine Gruppe von ca. 20 FCC-Fans ca. zehn HSV-Fans am "Burgauer Weg" und raubte zwei Fanschals sowie eine HSV-Fahne, heißt es im Bericht der Polizei. Es sei daraufhin zu einem Großeinsatz der Polizei gekommen, um der Täter habhaft zu werden. Die Gruppe aus Jena wurde identifiziert und mit Platzverweisen belegt. Weiterhin wurden vor dem Spiel angereiste HSV-Fans durch eine Gruppe von ca. 30 FCC-Anhängern der Ultra-Gruppierung provoziert und musste wieder durch Platzverweise von gewalttätigen Aktionen abgehalten werden. Bereits in der Nacht vor dem Spiel wurde der abgestellte Spielerbus des Hamburger SV mit "Scheiß HSV" besprüht.

Die Situation sei laut Polizei weiter eskaliert als sich gegen 13 Uhr 30 Gruppen von ungefähr 80 Jenaer Fans sowie 50 HSV-Anhängern in der Innenstadt gewaltbereit gegenüber standen und durch körperlichen Zwang mit Pfefferspray von der Polizei getrennt werden mussten. Die Hamburger Zuschauer konnten, so die Polizei, daraufhin nur unter besonderem Polizeischutz ins Stadion geleitet werden. Doch auch während des Spiels hätten Jenaer FCC Fans Hamburger Fans verbal provoziert. Erneut habe die Polizei eingreifen müssen, heißt es im Polizeibericht.

Zum Spielende kam es zunächst nochmals zu einem Diebstahl von Fanutensilien durch einen FCC Fan im Bereich des Fanhauses, auch dazu wurden Ermittlungen aufgenommen. Bei Rückkehr der Hamburger Fans zu ihren Fahrzeugen kam es zu einer weiteren Gewalteskalation. Eine 50-köpfige Gruppe FCC-Fans traf im Bereich "Grietgasse"/Ecke Gasthaus "Roter Hirsch" auf ca. 30 HSV-Fans, worauf sich beide Gruppen tätliche Auseinandersetzungen lieferten, weshalb die Polizei erneut Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzen musste, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Dabei gab es auch Gewalt gegen die Polizei, zwei Polizeibeamte wurden verletzt, wovon ein Beamter im Krankenhaus behandelt werden musste. Als mutmaßlicher Täter wurde ein FCC-Fan ermittelt.

Die Jenaer Polizei erklärte abschließend, dass das Ganze einem DFB- Pokalspiel völlig unwürdig gewesen sei, da es zu keiner Zeit um den SV SCHOTT  gegangen wäre und dessen Fans auch an keiner der Auseinandersetzungen beteiligt waren, sondern es seien alleine Jenaer Ultra- und HSV-Fans gewesen. Der Amateurverein SV SCHOTT Jena habe hingegen vorbildliche Arbeit geleistet, hieß es.

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