Sonntag, 14. Juli 2013

"Ernst-Abbe-Sportfeld": Zeitplan für den Flutlicht-Rückbau steht - Hilfe für FCC-Lizenz in Sicht - SV SCHOTT Jena hat zwei Varianten für das DFB-Spiel gegen den HSV


(lsn / kij / otz) - Noch nicht einmal eine Woche ist vergangen, da wegen der Einsturzgefährdung der Flutlichtmasten eine Stadionsperre für das Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld ausgesprochen wurde: Eine Fülle von Problemen waren in dieser kurzen Zeit für die unterschiedlichsten Aufgabenträger zu erfüllen, allen voran der FC Carl Zeiss Jena.

Und zumindest der FCC konnte Schadensbegrenzung vermelden. Gestern fand - trotz aller Widrigkkeiten - das Traditionsspiel zum 110-jährigen Vereinsjubiläum des FC Carl Zeiss Jena gegen Newport County statt. Zwar nicht in Jena, dafür aber im Wimaria-Stadion in Weimar; die Partie endete vor rund 2.800 Zuschauern mit einem gerechten 2:2.

Schwieriger schon die Situation des Thüringenpokalsiegers SV SCHOTT Jena für sein in Kürze stattfindendes DFB-Pokal-Spiel gegen den Hamburger SV. Die Schottianer hoffen natürlich darauf, dass die Partie in Jena stattfinden kann. Eine Variante B für den Fall der Fälle zu suchen, war jedoch obligatorisch. Das aber verlief wesentlich schwieriger als anfangs gedacht. Nacheinander sagten nicht nur Leipzig und Gera ab sondern auch der noch der DFB bezüglich der Jenaer Anfrage zu einem Heimrechtstausch mit dem Hamburger SV. In der OTZ wird DFB-Beauftragter Stephan Bause mit den Worten zitiert: "Wir helfen SCHOTT Jena, wo wir können. Aber selbst in dieser Notsituation verbieten unsere Statuten einen Heimrechtstausch." Auch ein Trick, wonach der SV SCHOTT die Hamburger Arena anmietet um so quasi als Gastgeber aufzutreten ist laut dem Deutschen Fußball Bund nicht gestattet. Gut für die Jenaer, dass inzwischen die Hallenser ihre Zusage für den 4. August 2013 gegeben haben und der SV SCHOTT Jena notfalls dort gegen den HSV auflaufen kann.


Derweil gehen die Vorbereitungen bei den Kommunalen Immobilien Jena / KIJ bezüglich der Demontage der vier Flutlicht-Riesen am Ernst-Abbe-Sportfeld in die heiße Phase. Noch ist der Auftrag nicht vergeben, doch wie die OTZ vermeldete, sei bereits nach dem Gespräch mit einem Abriß-Unternehmer ein zügiger Abbau klar. Nach einer Analyse vor Ort rechne dieser "mit einer Abbauzeit von zwei Werktagen pro Mast und will die Arbeiten bis zum 2. August abschließen", wie KIJ-Werkleiter Götz Blankenburg der Lokalzeitung sagte. Der Unternehmer verfüge über Kooperationspartner, die solche großen Autokräne im Bestand haben, um die Zerlegung zu gewährleisten. Zudem wolle er auch den Flutlichtmast, der am Fuß-/Radweg neben der Saale steht, von außerhalb des Stadions abheben. "Das erspart uns, die Laufbahn mit einem Spezialbelag zu schützen", so Blankenburg in der OTZ.

Damit wäre auch gewährleistet, dass dieser Mast beim Abbau nicht kippt und auf die Tribüne des Ernst-Abbe-Sportfeld fällt, wie es als Gerücht beim Newport-Spiel unter Zeiss-Fans kolportiert wurde. Dann wäre nämlich auf jeden Fall ein neues Stadion oder sogar die Multifunktionsarena fällig - ganz so wie es sich die Fans wünschen. Am Montag trifft sich der Eigenbetrieb KIJ noch mit zwei weiteren Abriß-Bewerbern und will bis Mitte der Woche den Auftrag vergeben, wie man mitteilte.


Außerdem prüfen die Kommunalen Immobilien, ob man dem Wunsch vieler Fußballfans folgen könnte, zumindest einen der markanten Flutlichtmasten stehen zu lassen. Eine Notsicherung wäre dafür notwendig, als Variante um den Spielbetrieb des FCC und das Pokalspiel des SV SCHOTT nicht zu gefährden; eine spätere Generalsanierung müsste aber spätestens in der Winterpause folgen. Auch auf ein weiteres Problem will KIJ nach einer Meldung der OTZ reagieren: Im kommenden Lizenz­antrag für die dritte Liga muss der FC Carl Zeiss Jena verbindlich ein Stadion mit Flutlicht vorweisen. In den DFB-Regularien stehe, dass es keine Ausnahmegenehmigung gibt, um ohne eine mindestens 800 Lux helle Flutlichtanlage in der Liga spielen zu dürfen. "Falls bis Ende des Jahres im Stadtrat die Entscheidung für eine Sanierung im Bestand fällt, schaffen wir es wohl, bis nächsten Sommer eine neue Anlage zu errichten", sagt Blankenburg der Zeitung. Diese koste etwa einen halbe Million Euro, fügte er an. Deshalb prüfe man "welche Möglichkeiten einer mobilen Flutlichtanlage bestehen".  

Derweil nuzt der FC Carl Zeiss seine Geschäfts­stelle und den Mannschaftstrakt auf eigene Gefahr weiter. Die Kurse der Fußballferienschule des Vereins würden jedoch außerhalb des Sperrbereiches stattfinden, erklärte Marco Ziermann, Leiter der Fussballschule des FC Carl Zeiss Jena (siehe Abbildung oben).

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