Dienstag, 16. Juli 2013

"Chapeau, Herr Petrich!": Der Social Entrepreneur nimmt in Isserstedt erheblichen finanziellen Druck von den potentiellen Grundstückskäufern


(lsn / rainer sauer) - Voraussichtlich im September diesen Jahres wird sich der Jenaer Stadtrat endgültig mit der Frage zu befassen haben, ob der Bebauungsplan "Wohn- und Freizeitpark unter dem Krippendorfer Weg" in Jena-Isserstedt aus rechtlichen Gründen aufgehoben werden muss. Bereits im Januar 2013 hatte er hierzu einen Beschluss gefasst und mehrheitlich beschlossen.

Vor Kurzem hatte die Stadt Jena deshalb vor dem Kauf von erschlossenen Baugrundstücken an dieser Stelle gewarnt, in deren Verkauf hauptsächlich das, von Social Entrepreneur Arne Petrich als Geschäftsführer geleitete, Immobilienunternehmen JENAPLUS eingebunden ist.

Da ich persönlich in den letzten Monaten hin und wieder kritisch zu Berichten und/oder Verfahrensweisen von Arne Petrichs Internetportal JENAPOLIS war - dies allerdings immer fundiert begründet hatte - möchte ich an dieser Stelle einmal die Gelegenheit nutzen und auf die guten Seiten des Menschen Arne Petrich hinweisen, die hauptsächlich zum Tragen kämen, wenn der B-Plan NICHT aufgehoben wird.

Als Social Entrepreneur (oder auf Deutsch: Sozialunternehmer) betreibt Petrich eine unternehmerische Tätigkeit, die sich innovativ, pragmatisch und nachhaltig für einen grundlegenden Wandel der Gesellschaft einsetzt. Der Profitgedanke steht für Social Entrepreneurs dabei immer im Hintergrund, was sich ganz klar auch am Isserstedter Beispiel zeigt, denn es kommt in unserer heutigen Gesellschaft kaum noch vor, dass jemand erheblichen finanziellen Druck von bauwilligen Familien nimmt, die mit teils bescheidenem Einkommen zurecht kommen müssen, nur damit diese unbeschwert zu niedrigen Preisen den Traum vom eigenen Haus im Grünen leben können. Aber ganz genau das macht Arne Petrich.


Oft genug verlangen Erschließungsträger von Grundstückskäufern 200 Euro oder mehr pro Qm Grundstücksfläche, ohne den Käufern eine vollständige Erschließung garantieren zu können. Oder es passiert, dass man ihnen ein "erschlossenes" Grunstücks garantiert, dies aber am Ende nicht einhält. Gerichtliche Auseinandersetzungen und viel Sorgen und Leid auf Käuferseite sind dann die Folge.

JENAPLUS hingegen bietet sämtliche zweiundzwanzig Grundstücke in Isserstedt  "erschlossen" an und zwar nicht, wie man auf der Internetseite immer noch lesen kann, für 110 Euro pro Qm, sondern - Herr Petrich hat dies in seiner Pressemeldung vom 12. Juli 2013 noch einmal klargestellt - sogar zu einem Preis von nur noch 100 Euro pro Qm.

Dies ist tatsächlich eine große soziale Tat, denn es bedeutet für die Käufer der Grundstücke, dass sie nach Zahlung der 100 Euro pro Qm Grundstücksfläche später mit keinerlei weiteren Erschließungskosten belastet werden. Der JENAPLUS "Kostenairbag" (wie man heute auf Neudeutsch sagt) verhindert dies und so etwas sucht man bei anderen, vordringlich an Profit orientierten, Grundstückshändlern vergeblich. Ich finde, dies ist aller Ehren wert, hier auch einmal erwähnt zu werden.

Da die Anliegerkosten für Erschließungsbeiträge der Straßenherstellung (und im B-Plangebiet in Isserstedt sind einige Straßen, Wege, Stellflächen zu bauen) sowie Wasser-/Abwasseranlagen und andere Medien wie Strom bzw. Telekommunikation leicht 50 oder 60 Euro pro Qm Grundstücksfläche und mehr erreichen können, muss man eine solch noble Geste der Isserstedter Grundstücksverkäufer und von Herrn Petrich anerkennen, denn heutzutage mehr als die Hälfte der Erlöse aus Grundstücksverkäufen den Käufern wieder zugute kommen zu lassen, ist beileibe keine Selbstverständlichkeit und eine gute Tat.

Das möchte ich an dieser Stelle einmal ausdrücklich klarstellen.

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