Mittwoch, 20. Februar 2013

"Leutratunnel" wird für 200.000 Euro hochwassersicher gemacht - Drei Bäume müssen weichen, werden aber später nachgepflanzt!

(lsn / rana) - Drei Bäume müssen gefällt werden und zwar unmittelbar am Einlauf des "Leutratunnels". Diese Arbeiten sind für Donnerstag oder Freitag, den 21. bzw. 22. Februar 2013, geplant.

Die Bäume müssen weichen, weil das Einlaufbauwerk rekonstruiert und mit einer neuen Rechenanlage ausgestattet wird, um den Hochwasserschutz zu verbessern. "Der Einlauf ist ein Gefahrenpunkt bei Hochwasser. Wir wollen nun die Ablaufgeschwindigkeit des Wassers in der Leutra vergrößern und somit mehr Sicherheit schaffen", erklärt Levente Sarközy, der Bereichsleiter für Tiefbau und Stadtraum beim Kommunalservice Jena / KSJ (auf dem Foto rechts) die Situation.

Konkret heißt dies: Der jetzige Einlauf zwischen "Jahnstraße" und "Lommerweg" wird abgerissen, um etwa fünf Meter stadteinwärts versetzt und erhält dann einen neuen Metallrechen, der Treibgut aller Art vom Einlauf fernhalten soll. Der neue Metallrechen hat die Form eines Schiffsbugs, "schiebt" somit nahendes Treibgut nach links oder rechts zur Seite, wo es auf Absetzflächen Platz findet.

Derzeit ist die Situation ganz anders: Schwillt die Leutra an, sammelt sich das Treibgut an dem geraden Gitter. Die Feuerwehr muss dann möglichst sofort eingreifen und den Rechen frei halten, damit das Wasser ablaufen kann. Bei dem neuen Rechen werde mehr Zeit bleiben, sagt Sarközy. "Wir werden den Uferbereich des Leutraeinlaufs neu einfassen", sagte Projektleiter Matthias Weitsch (auf dem Foto links) bereits letztes Jahr, als die Situation erstmals publik gemacht worden war.

Künftig werde es in Richtung "Jahnstraße" eine kleine Mauer geben, die den Uferbereich der Leutra einfasst, damit ein Hochwasser nicht so schnell über die Ufer treten kann. Auf der Lommerwegseite solle das gesamte Gelände angehoben werden. "Das Gelände wird auf etwa 65 Meter Länge etwas angeschüttet, um den Uferbereich höher zu gestalten", erläuterte Weitsch. Insgesamt sei dann mehr Anstau in der Leutra möglich. Und wegen des dadurch höheren Drucks werde das Wasser im Leutratunnel schneller ablaufen. Der mehr als 100 Jahre alte Leutratunnel wird absehbar weiter genutzt.

"Aber wir sind künftig auch gegen so genannte 50-jährige Hochwasser gewappnet", so Sarközy. Der KSJ wird 200.000 Euro für den neuen Einlauf ausgeben. Gebaut wird von Ende Mai bis voraussichtlich August. Während der Planungsphase wurde darauf geachtet, die großen Bäume rechts und links der Leutra weitgehend zu erhalten.

Nachdem der Einlauf zum "Leutratunnel" neu gestaltet ist, werden drei Laubbäume am Standort neu gepflanzt. Auch anderswo in der Lichtstadt laufen derzei Baumfällaktionen an Bäumen, die nach Begutachtung ihres Zustands für eien Fällung freigegeben worden sind. Auch hierfür wird es Ersatzpfanzungen geben.

Solche Fällungen können z. B deshalb notwendig werden, wenn die betroffenen Bäume eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen (fortgeschrittene Holzfäule im Stamm, Krone oder in den Wurzeln, fortgeschrittener holzzersetzender Pilzbefal oder etwa starke statische Ungleichgewichte, die durch Schnitt- oder sonstige Sicherungsmaßnahmen nicht zu beheben sind) oder wenn Baumwurzeln erhebliche Schäden an Gebäuden, Fußwegen oder Mauern verursachen, die nicht mahr anders beseitigt werden können. Abgeschlossen sein müssen die Arbeiten dann, bevor Vögel anfangen in den Bäumen ihre Nester zu bauen.

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