Dienstag, 23. Oktober 2012

"Status als Höchstfördergebiet soll 2014 enden!": Jena, Eisenach und Sonneberg verlieren vermutlich ihren Platz auf der Liste der von der EU begünstigten Förderregionen

(lsn / mdr) - Die Europäische Union will die Thüringer Städte Jena, Eisenach und Sonneberg von der Liste der begünstigten Förderregionen streichen. Das berichtet der MDR.

Wie das Thüringer Wirtschaftsministerium dem Mitteldeutschen Rundfunk bestätigt habe, sollen bei Firmenansiedlungen in den drei Städten damit deutlich weniger oder gar keine Fördermittel der Europäischen Union mehr fließen sollen. Die Regelung soll mit Beginn der neuen Förderperiode Anfang 2014 in Kraft treten. Im Moment gehört Thüringen, wie auch die übrigen neuen Bundesländer, zu den sogenannten Höchstfördergebieten der Europäischen Union. Unternehmensansiedlungen können deshalb mit bis zu 50 Prozent der Investitionssumme gefördert werden.

Mit Beginn der neuen Förderperiode sollen, so der MDRgestern, auch die neuen Bundesländer neu eingestuft werden. Da es durch die Osterweiterung der EU wirtschaftlich noch schlechter entwickelte Gebiete gibt, sind für Thüringen niedrigere Förderquoten geplant. Wegen der guten Wirtschaftsentwicklung und der geringen Arbeitslosigkeit drohe den Städten Jena, Sonneberg und Eisenach jedoch noch einmal eine zusätzliche Herabstufung, hieß es aus dem Thüringer Wirtschaftsministerium.

Hier könnten, nach den Informationen des Mitteldeutschen Rundfunks, dann nur noch kleine Betriebe mit bis zu neun Mitarbeitern für Investitionen maximal 20 Prozent der investierten Summe erhalten. Betriebe mit bis zu 250 Mitarbeitern können mit bis zu zehn Prozent gefördert werden. Größere Betriebe würden gar nichts mehr erhalten.

Wie Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig gegenüber dem MDR sagte, drohe bei einer so drastischen Herabstufung der Fördersätze ein Ansiedlungsstopp im Freistaat. Große Ansiedlungen auch an wirtschaftlich starken Standorten in Thüringen seien in den vergangenen Jahren fast nur durch begleitende Förderung gelungen, sagte Machnig. Der Minister verwies auf die Großwerkstatt für Flugzeug-Triebwerke N3 und den arabischen Solarzellenhersteller Masdar am Erfurter Kreuz sowie die Logistikzentren der Internethändler Zalando und Redcoon im Güterverkehrszentrum Erfurt.

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