Dienstag, 9. Oktober 2012

Nach aufwendiger Sanierung wegen Vandalismus: Jenaer Burschenschaftsdenkmal braucht neuen Standort!

(lsn / rana) - Das Burschenschaftsdenkmal kann künftig nicht mehr unter freiem Himmel stehen. Jüngste Untersuchungen haben gezeigt, dass der Carrara-Marmor stark verwittert ist. Dies teilten die Stadtverwaltung Jena und JenaKulturheute mit.

Dazu hat auch beigetragen, dass die 3,30 Meter große Skulptur im Schattenbereich einer denkmalgeschützten Platane steht, deshalb bei ungünstiger Witterung nicht trocknen kann. "Wir werden jetzt Gespräche mit der Universität und anderen Partnern aufnehmen, um gemeinsam nach einem neuen Standort für das Burschenschaftsdenkmal zu suchen. Notfalls muss auch überlegt werden, die eigentliche Skulptur vom Kalksteinsockel zu trennen", sagt Dr. Margret Franz, die Leiterin des städtischen Eigenbetriebs Jenakultur.

In Kürze solle zudem geprüft werden, wie hoch die Kosten für eine Kopie des Burschenschaftsdenkmals sind. Denn nur eine Kopie des wertvollen Kunstwerks könne an dem bisherigen Standort stehen. Im Juni des vorigen Jahres wurde das Kulturdenkmal mit grüner Dispersionsfarbe großflächig beschmutzt. Mit verschiedenen Techniken wurde die Skulptur gereinigt.

Trotz des aufwendigen Verfahrens und zusätzlicher Nachreinigungsverfahren blieben kleinteilige Farbreste in den Poren des Marmors. Experten begutachteten nach der Reinigung die Marmoroberflächen und kamen zu einem alarmierenden Ergebnis: Neben einer allgemeinen Korrosion der Oberfläche hat der Marmor inzwischen Risse. Die Schäden sind besonders deutlich an den Gewandfalten und den wasserführenden Körperkanten der Skulptur. 

Der Weimarer Künstler Adolf Donndorf schuf die Skulptur aus einem Block Carrara-Marmor, die 1883 in Erinnerung an die Gründung der Jenaer Urburschenschaft am 12. Juni 1815 errichtet worden war. Sie zeigt einen jungen Burschenschafter in idealisierter Form und heroischer Pose mit Burschenschaftsfahne, Schwert, Studentenrock, Barett und Schärpe. An dem zwei Meter hohen Sockel befinden sich Bronzereliefs mit den Porträts der Urburschenschafter Carl Hermann Scheidler, Heinrich Hermann Riemann und Carl Horn.

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