Sonntag, 30. September 2012

"Das war blamabel!": Der FC Carl Zeiss verliert trotz Überzahl in Leipzig

(lsn / fcc) - Was die 3.606 Zuschauer im Leipziger Zentralstadion an diesem 6. Spieltag der Regionalliga Nordost sahen, werden sie so schnell wohl nicht vergessen, während etwa 1.500 Zeiss-Fans unter ihnen es wohl am Liebsten schnell vergessen würden: Der FCC verliert trotz 45 Minuten Überzahl mit 0:1 beim 1. FC Lokomotive Leipzig ein Spiel, das nie und nimmer hätte verloren gehen dürfen.

Der FCC begann engagiert und kam gleich in der ersten Spielminute zum ersten Eckstoß, der jedoch nichts einbrachte. Nur kurz darauf später zeigte der gastgebende 1. FC Lokomotive eine höhere Effektivität. Nach einem weiten Einwurf von der rechten Seite in den Jenaer Strafraum und einer Kopfballverlängerung eines Leipziger Spielers steht Albrecht Brumme goldrichtig und wuchtet bereits in der 6. Spielminute aus etwa 10 Metern den für Jenas Schlussmann Tino Berbig unhaltbaren Ball ins Gehäuse.

Lok Leipzig, vom Führungstreffer beflügelt, spielte aggressiv und gallig, und ging leidenschaftlich bis teilweise übermotiviert in den Zweikämpfen zu Werke, brachte aber offensiv nur sehr wenig zustande. Jena zeigte sich von Loks Führung unbeeindruckt und war die eindeutig spielbestimmende Mannschaft. Trotz vieler Möglichkeiten, von denen Ibold und Schmidt die größten hatten, rannte der FCC der mittlerweile glücklichen Führung des Gastgebers weiter hinterher. Der Leipziger Seifert, der sich über die gesamte erste Halbzeit intensive und nicht immer saubere Duelle mit Jenas Ronald Wolf lieferte, sah in der 40. Spielminute eine von insgesamt sieben Gelben Karten. Lok tat nach vorn fast gar nichts, während Jena vor allem nach Standards gefährlich war und beste Möglichkeiten ausließ. Trotzdem blieben die Leipziger bei den wenigen Kontermöglichkeiten, die sich ihnen boten, durchaus gefährlich. Lok verteidigte die knappe und schmeichelhafte Führung mit viel Leidenschaft und auch ein wenig Glück bis zur Halbzeitpause.

Kurz nach Wiederanpfiff schob Jenas Dvorschak einem klugen, langen Ball auf seinen Kollegen Banaskiewicz, der dann allein im Strafraum vor Lok-Schlussmann Wurster stand und von diesem nur noch mit einem Foul gestoppt werden konnte. Das gab die Rote Karte und Platzverweis (48.); Wurster wurde durch Ersatzkeeper Czempik ersetzt. In der 80. Spielminute stellte Schiri Musick nach einem taktischen Foul an Banaskiewicz sogar noch Leipzigs Markus Krug vom Feld, nach dessen zweiter gelben Karte. Jena, in den nun noch etwas mehr als zehn Minuten mit zwei Spielern mehr auf dem Platz, konnte aber - wie im Verlauf des ganzen Spiels - auch beste Einschussmöglichkeiten nicht nutzen, blieb auch im Überzahlspiel 11 gegen 9 harmlos. Leipzig brachte am Ende mit viel Glück, aber auch viel Einsatz und Härte den mehr als glücklichen 1:0 Sieg über die Zeit, während der FCC selbstverschuldet mit leeren Händen dastand.

FCC Trainer Petrik Sander: "Ich möchte mich zuallererst bei unseren so zahlreich mitgereisten Fans entschuldigen. Wir sind tief enttäuscht. Es kann Niemanden unserer Spieler verblüfft haben, wie Lok hier gespielt hat - kampfstark, mit Emotionen und teilweise auch mit Provokationen. Sicher, wir waren in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft. Aber man muss einfach noch mehr machen, um Tore zu erzielen. Das heute war für uns blamabel und auch nicht so ohne weiteres hinnehmbar. Wir alle, durch die Bank, müssen Anspruch und Wirklichkeit neu definieren."

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