Samstag, 18. August 2012

"Mars Mission": Wo auf dem Mars ist der Krater "Gale"? - Wo ist der "Curiosity"-Rover? - Welche möglichen Ziele gibt es? - Wo könnte man Spuren ehemaligen Lebens finden?


Hier ist der Krate Gale!


Hier ist der "Curiosity"-Rover gelandet!


Mögliche Ziele für den Rover im Krater "Gale"!


Wenn man sich die möglichen Ziele der "Curuiosity"-Mission mit dem an Bord befindlichen "Mars Science Laboratory" im reiseigen Kraten "Gale" anschaut, fallen Wissenschaftlern sofort mehrere Orte auf, an denen vor vielen Tausenden von Jahren Wasser geflossen sein könnte. Es sind dies u. a. die mit den Nummern "1", "2a bis 2dc", "3", "4", "5" und "6" bezeichneten Stellen (zum Vergößern bitte die Fotos anklicken!).

Allgemein gilt Gale als ein Ort, an dem sich vor Mars-Urzeiten durchaus über einen längeren Zeitraum Wasser gehalten haben könnte - in Form eines enormen Sees oder kleinen Ozeans. Der Krate "Gale" wurde von der NASA für diese Mission aus verschiedenen Gründen ausgewählt. Zum einen liegt er relativ zentral auf Höhe des Mars-Äquators. Zum anderen hat er mit seinem mehr als 5 Kilometer hohen Zentralberg "Aeolis Mons" (den die Amerikaner in der ihnen eigenen Ignoranz internationaler gepflogenheiten stets "Mount Sharp" nennen) einen Ort, der prinzipiell von seinem Fuß bis an die Spitze erkundet werden kann.


Ein großer Vorteil des "Curiosity"-Rovers gegenüber dne bisherigen Mars-Rovers ist dessen Größe, die es ihm erlaubt, täglich mehr als einen halben Kilometer zurückzulegen, so dass er für ähnlich lange Strecken, die von den anderen aktuellen Mars-Rovern "Spirit" (deaktiviert) und "Opportunity" (immer noch im Betrieb) in Tagen zurückgelegt wurden, nur wenige Stunden braucht. So ist es ihm möglich in den kommenden zwei Jahren die Ziele "1" bis "6" nach und nach anzufahren und dort mit Hilfe seiner Forschungsinstrumente gezielt nach Überresten ehemaligen Lebens zu suchen.


Hierbei sind die Bereiche am Kraterrand (siehe Schwarz/Weiß-Fotobearbeitung) ebenso von Interesse wie die Ziele "1" bis "6". Auf dem Schwarz-Weiß-Foto ist am Kraterrand bereits eine Wasserlauf-ähnlihche Struktur zu erkennen, die sich wie ein "S" den Hügel herunterschlängelt. Noch deutlicher werden die ehemaligen Wasserläufe aus dem Weltraum sichtbar; das Foto mit den Nummern "1" bis "6" wurde von drei verschiedenen Mars-Orbitern aufgenommen und mit Höhgendaten kombiniert um einen dreidimensionalen Effekt zu erzielen, der die Fließrichtung früher auf dem Mars vorhandenen Wassers erkennen lässt.


Professor Ralf Jaumann, Mars-Experte vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt / DLR brachte es vor Kurzem auf den Punkt, als er sagte: "Wenn wir irgendwo Leben im All finden, dann bevorzugt hier". Der grund für die Euphorie ist einfach: Durch frühere Beobachtungen mit Mars-Sonden weiß man, dass es in dem Landegebiet Ton-Minerale im Boden gibt. Diese entstehen nur, wenn Gestein durch Wasser verwittert. Damit war schon vor der Landung von "Curiosity" klar, dass es im Krater "Gale" viele Hunderttausende Jahre lang große Mengen an Wasser gegeben hat. Wasser und ein langer Zeitraum, in dem es an einer bestimmten Stelle vorhanden ist, ist eine der Grundvoraussetzungen für Leben, wie es uns von de Erde her bekannt ist.

Darüber hinaus ist aber auch eine ganz andere Frage für die Wissenschaftler auf der ganzeh Welt  von erheblicher Bedeutung: Wo ist das ganze Wasser auf dem Mars geblieben? Heute gibt es nur noch geringe Mengen an gefrorenem Wasser im Bereich der Polkappen des Mars. Welches Schicksal hat also der Planet erlitten, als das Wasser vor rund dreieinhalb Milliarden Jahren von seiner Oberfläche verschwand? Professor Jaumann: "Es muss damals etwas sehr Schlimmes passiert sein, wir wissen nur nicht was."

Eines ist aber sicher: Die Temperaturen auf dem Mars sind seither gefallen, das Wasser verschwand, der Planet trocknete aus. Heute ist es um den Mars-Rover "Curiosity" herum staubtrocken und felsig. Nachts sind es minus 90 Grad, am Tag um die null Grad Celsius. Gmessen haben dies gerade die aus Jena stammenden Sensoren des Jenaer Instituts für Photonische Technologien / IPHT, die mit an Bord des Rovers sind. Am Wochenende soll er seine erste Erkundungsfahrt beginnen.

Rainer Sauer, Jena am 16. August 2012


(Alle Bildbearbeitungen: InterJena Communications - Zum Vergrößern bitte Foto anklicken!)

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