Donnerstag, 17. Mai 2012

Gestern am Beutenberg-Campus: Feierliche Einweihung eines neuen Forschungsgebäudes

(lsn / fsthuer) - Mit einer feierlichen Zeremonie wurde gestern in Anwesenheit des Thüringer Ministers für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Christoph Matschie, und zahlreicher weiterer Gäste ein neues Forschungszentrum am Beutenberg-Campus eingeweiht.

Es beherbergt ab sofort die Wissenschaftler des Zentrums für Innovationskompetenz (ZIK) Septomics, die mit einem einzigartigen Forschungskonzept Ursachen und Verlauf der Sepsis untersuchen. Ziel ist es, zu einem verbesserten molekularen Verständnis der Sepsis zu kommen, um die anhaltende Stagnation bei Diagnose und Therapie der Krankheit zu überwinden.

Prof. Oliver Kurzai, Minister Christoph Matschie, Prof. Klaus Höffken, Vorstandssprecher des Uniklinikums Jena, Prof. Andreas Hochhaus, Prodekan der Medizinischen Fakultät, und Prof. Hortense Slevogt (Foto oben v. l. n. r.) weihen gemeinsam das neue Forschungsgebäude des ZIK Septomics ein." Bisher wurde Sepsisforschung oft nur zu Teilaspekten und in getrennten Disziplinen betrieben. Bei Septomics hingegen wird die erregerbezogene Forschung mit der Erforschung der Wirtsantwort und klinischen Fragestellungen interdisziplinär und komplementär bearbeitet. In dem vom Architekturbüro A.BB Architekten Magdeburg entworfenen Labor- und Bürogebäude werden künftig die beiden Nachwuchsgruppen Fungal Septomics und Host Septomics gemeinsam forschen und arbeiten.

Die Fungal Septomics Gruppe unter der Leitung von Prof. Oliver Kurzai beschäftigt sich damit, wie aus harmlosen Pilzen aggressive Sepsiserreger werden, wie das menschliche Immunsystem darauf reagiert und wie eine solche Pilzsepsis frühzeitig diagnostiziert werden kann. Host Septomics unter der Leitung von Frau Prof. Hortense Slevogt untersucht die Immunantwort des Wirtes auf die verschiedenen Sepsiserreger, um durch ein besseres Verständnis der Krankheit neue diagnostische und therapeutische Ansätze zu finden. Beide Gruppen kooperieren eng mit der Paul-Martini-Gruppe für Klinische Sepsisforschung am Universitätsklinikum, die unter Leitung von Prof. Frank Martin Brunkhorst Patientenproben bereitstellt und Ergebnisse in klinischen Studien überprüft.

"Das neue Gebäude bietet den idealen Rahmen für den interdisziplinären Forschungsansatz von Septomics. Die sich ergebenen vielfältigen Synergien werden zur Verwirklichung der strategischen Ziele und damit auch zur Verstetigung des ZIK beitragen", so Prof. Konrad Reinhart, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena und Septomics Vorstandssprecher. Der Freistaat Thüringen hat für Planung und Errichtung des Neubaus mit 878 m² Nutzfläche 5,36 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, davon 4 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung. Ab sofort können auf insgesamt 3 Etagen Experimente mit Infektionserregern der Sicherheitsstufe 2 durchgeführt werden. Modern ausgestattete Büro- und Seminarräume dienen der Auswertung der Ergebnisse und dem wissenschaftlichen Austausch. Die Geschäftsstelle ist in zwei großzügigen Büros untergebracht.

Thüringens Wissenschaftsminister Christoph Matschie sagte zur Einweihung des neuen Forschungsgebäudes: "In Thüringen ist Forschung auf Spitzenniveau zu Hause. Dank unserer leistungsfähigen und innovativen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sind wir ein international anerkannter Forschungsstandort. Einen wichtigen Beitrag leistet dabei das Zentrum für Innovationskompetenz Septomics in Jena. Mit dem neuen Forschungsgebäude werden die Forschungsbedingungen am Universitätsklinikum weiter verbessert. Damit kann die führende Position auf dem Gebiet der Sepsisforschung weiter ausgebaut werden".

Das ZIK Septomics ist ein fakultätsübergreifendes Forschungszentrum der Friedrich-Schiller-Universität Jena und wissenschaftlich assoziiert mit dem Universitätsklinikum Jena und dem Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e.V. / Hans-Knöll-Institut. Die Arbeitsgruppen im Zentrum werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit insgesamt 15 Millionen Euro gefördert.

Keine Kommentare: