Mittwoch, 17. August 2011

Der "Schiefe Turm von Jena" bleibt weiter schief, allerdings weit sicherer als bisher: Arbeiten zur Stabilisierung des Pulverturms haben begonnen

(rana) - Vorgestern haben die Arbeiten zur Stabilisierung des Pulverturms begonnen. Von 15. August bis Ende November soll der schiefe Turm wieder einen soliden Stand haben - und sich danach nicht mehr weiter neigen. Die Firma Bennert aus Hopfgarten aus Weimar hat die Arbeiten übernommen.

Vor etwa zehn Jahren wurde die Neigung des Turmes festgestellt, der im Zeitraum zweite Hälfte 13. Jahrhundert/ frühes 14. Jahrhundert erbaut worden ist. Messungen in den letzten Jahren ergaben, dass sich der Pulvertum jährlich um weitere 4 bis 5 Millimeter neigt. Im Augenblick beträgt die Abweichung der Turmspitze von der Senkrechten 52 bis 53 Zentimeter.

Zunächst wurde das Mauerwerk untersucht, um Aufschluss zu bringen in die Neigung des Stadtmauerturms. Die Mauerstruktur jedoch erwies sich als hervorragend. Also lag nahe, sich dem Baugrund zuzuwenden. Und hier zeigte sich, dass das Bauwerk zu wenig eingebunden ist.

Weil so genannte Unterfangungen mit Beton am Pulverturm nur schwer möglich wären, haben sich die Experten für Kleinbohrpfähle entschieden. 15 Stück davon werden bis in eine Tiefe von 20 Metern getrieben. Und damit die Lasten des Turmes auch aufgenommen werden, wird es zudem einen Betonkranz um den Turm geben, der einige Zentimeter unter dem Erdboden teilweise ins Mauerwerk eingelassen wird, um weitere Verformungen des Turmes zu verhindern.


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