Montag, 18. April 2011

"Mein Eichplatz": Die große Luftballonaktion vom Samstag "zerplatzte" an ihren hochfliegenden Ansprüchen

Es sollte ein großer Tag werden für Aktivisten wie Sympathisanten der Bürgerinitiattive "Mein Eichplatz - IT'S ME - Unser Jena", die sich um die Zukunft des zentralen Platzes der Lichtstadt sorgen. Herausgekommen ist dabei aber nur viel heiße Luft und nun diskutiert man, weshalb es dazu kam.

Am Samstag Vormittag hatte die Bürgerinitiative zu einer großen Aktion rund um den Jenaer Eichplatz eingeladen. Geplant war, mit Hilfe von aufsteigenden Luftballons die maximale Höhe der Baufelder im Rahmen des aktuellen Bebauungsplans zu demonstrieren und mit Bürgern über den aktuell vorliegen B-Plan der Stadtverwaltung Jena ins Gespräch zu kommen. Doch schon zu Beginn gab es Irritationen bezüglich der angemeldeten Stellplätze, denn zeitgleich zur Luftballonaktion fand auch der monatliche Trödelmarkt statt und verschiedene Händler hatten sich auf den reservierten Platz von "Mein Eichplatz - IT'S ME - Unser Jena" gestellt.

Als dann kurz vor 11 Uhr alle 300 Luftballons verteilt waren (jeder Luftballon-Festhalter markierte einen der Fixpunkte der beabsichtigten Eichplatzbebauung nach dem von der Stadt eingebrachten Bebauungsplan), zeigte sich schnell, dass diese Aktion ungeeignet war, um den gewünschten Effekt zu erzeugen. Viele Luftballons waren viel zu tief in der Luft - einige Zuschauer unkten sogar, ob das, was gebaut werden soll "eine Tiefgarage oder ein Flachbau" werden wird - und wenn sie denn in die richtige Höhe steigen gelassen wurden, tanzten sie munter im Wind, so dass man sich überhaupt kein Bild von der zukünftigen Baustruktur machen konnte.

Also ließen die Organisatoren die Aktion Punkt 11.00 Uhr "zerplatzen" und gaben das Signal, die 300 Luftballons in den Jenaer Himmel fliegen zu lassen; alles wirkte wie ein buntes Frühlingsfest. Die Enttäuschung über den Ausgang der Aktion stand dann einigen Sympathisanten der Bürgerinitiative schon in's Gesicht geschrieben. Trotzdem (oder gerade deshalb?) sagte Kirsten Limbecker von der BI "Mein Eichplatz - IT'S ME - Unser Jena", die Aktion habe gezeigt, (Zitat) "dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Bürger finden die Initiative für Jena sehr wichtig und das bestärkt uns ungehindert weiter zu machen".

Zustimmung bei den Besuchern fand allerdings das von Studenten auf dem Eichplatz aufgebaute Modell der zukünftigen Eichplatzbebauung, auf dem jedermann und jede Frau selbst Papp-Gebäude und Baummodelle so positionieren konnte, wie es am besten gefiel, wobei die essentiellen Modellelemente der im B-Plan verankerten Gebäude unverändert blieben.

Gespannt darf man abwarten, was zukünftig sich in Jena zum Thema "Eichplatz" weiter bewegen wird; die BI hat jedenfalls ein Bürgerbegehren angekündigt, da sie ein Einlenken der Politik auf ihren Willen kaum noch für denkbar hält. Ob der Wille der BI "Mein Eichplatz - IT'S ME - Unser Jena" jedoch auch der Wille der Mehrzahl der Jenaer Bürgerinnen und Bürger ist, oder ob hier nur einige, wenige Aktivisten der Lichtstadt "ihr Häubchen" überstülpen wollen, bleibt die Frage.

Lesen Sie auch HIER bei JENAPOLIS einen weiteren Bericht zum Thema.

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