Freitag, 10. Dezember 2010

Hausbergbebauung: Stadtentwicklungsausschuss votiert pro Vorzugsvariante der Stadtverwaltung

Die Vorentscheidung im schwierigen Thema der weiteren Bebauung des Hausbergviertels zwischen "Burgweg" und "Fuchsturmweg" ist gefallen: gestern votierte der Stadtentwicklungsausschuss/SEA nach langer, teils hitziger Debatte, mit einer klaren Mehrheit für die Vorzugsvariante der Stadtverwaltung (= zweistreifiger Ausbau der "Bugwegs") und damit gegen den Wunsch vieler Bewohner des Hausbergs, die eine erstmalige Herstellung des "Margaretenwegs" (= bisher Fußweg) zu einer Erschließungsstraße.

Die zukünftige Bebaung der noch freien Hausbergflächen stieß seit mehr als einem Jahr auf Widerstand bei den Anliegern, obwohl ein rechtskräftiger Bebauungspan vorliegt. Der Grund: so, wie er (seit 1931, siehe Foto links - zum Vergrößern bitten anklicken!) existiert, kann er heute nicht mehr umgesetzt werden. Mehrere Varianten, mittlerweile sechs an der Zahl, hatte die Stadtverwaltung, Fachdienst Verkehrsmanagement, u. a. im Auftrag von verschiedenen Bürgerinitiativen und des Stadtrates, zu prüfen und legte die Ergebnisse gestern dem SEA vor. Die zuletzt ins Rennen gebrachte Variante des Neubaus der Straße "Margaretenweg" wurde zwar als realisierbar dargestellt, jedoch mit vielfältigen Problemen behaftet. Zum einen müsste massiv in den Hang am Erdbebeninstitut und am Kindergarten eingegriffen werden, 61 Bäume wären zu fällen, der Straßenverlauf hätte 16 % Gefälle zu bewältigen und der "Burgweg" müsste um rund einen Meter aufgeschüttet werden um das Niveau der aufmündenen Straße aufzufangen.

Darüber beriet man in emotionaler und engagierter Diskussion. Einige Mitglieder des Ausschusses fanden es dennoch vertretbar, den "Margaretenweg" zu bauen und es gab sogar einen Änderungsantrag, die Vorzugsvarianten zugunsten dieses Ausbaus zu ändern. Allerdings fand dies keine Mehrheit. Auch ein Antrag des Vorsitzenden Reinhard Wöckel auf erneute Vertagung, damit sich Ortsteilrat und Ausschuss ein weiteres Mal in Ruhe mit der Situation befasen könne, fand keine Mehrheit.

Nachdem neben der Ortsteilbürgermeisterin auch die einzelnen Vertreter der Bürgerinitiativen sprechen durften (u. a. verlaß Herr Lipka von der BI "Kein Burgwegausbau" etwa zwanzig Minuten lang einen mehrseitigen Brief, der ausführlich auf alle Aspekte der Bürgerbeteiligung einging), votierte der Ausschuss gegen 21 Uhr 15 für die Vorzugsvariante der Stadtverwaltung, die nun am nächsten Mittwoch dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt wird. Stimmt der Stadtrat zu, kann im nächsten Frühjahr der B-Plan "Hausberg" geändert werden. (unten: Detail der neuen Straßen des B-Plans "Hausberg"; gezeichnet von Stadtbauarchitekt Dr. Lerm)

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